Drogenkonsum fordert seinen Tribut – auch nach Jahrzehnten. Foto: dpa

Die Zahl der Drogentoten in Stuttgart steigt weiter: Die Polizei vermeldet zwei neue Opfer. Was haben sie gemeinsam?

Stuttgart - Zwei Rauschgiftkonsumenten sind in den letzten Monaten Opfer ihrer Sucht geworden. Das hat die Polizei am Mittwoch mitgeteilt. Beide wurden im Stuttgarter Süden tot in ihren Wohnungen gefunden. Besonders auffällig: Das vergleichsweise hohe Alter der Toten.

Bei einem 45-Jährigen, der am vergangenen Mittwoch von einem Bekannten in der Burgstallstraße entdeckt wurde, sei der Drogenhintergrund zunächst nicht so eindeutig gewesen, sagt Polizeisprecher Stephan Widmann. Inzwischen aber hätten die Ermittlungen ergeben, dass der Gesundheitszustand des Betroffenen wohl an illegalem Drogenkonsum gelitten hätte. Endgültige Klärung soll ein chemisch-toxikologisches Gutachten geben.

Im Labor gibt es Gewissheit

Durch solche Untersuchungen stellt sich oft erst hinterher heraus, dass man es mit einem Drogentoten zu tun hat. Dies zeigt sich auch am Beispiel eines 46-Jährigen, der bereits am 5. Februar von seinem Vermieter tot in einer Wohnung an der Böblinger Straße gefunden worden war. Im Labor stellte sich heraus, dass Rauschgiftkonsum den Tod herbeigeführt hatte. „Damit haben wir in diesem Jahr bereits sieben Drogenopfer registriert“, sagt Polizeisprecher Widmann.

Ganz junge Opfer sind die Ausnahme

Dabei zeigt sich, dass sich der Konsum auch erst nach Jahren rächt. Von den sieben Drogentoten dieses Jahres waren zwei über 50, die anderen 38 bis 46 Jahre alt. Die Ausnahme war ein 19-Jähriger, der Anfang Februar in seinem Zimmer an der Kräherwaldstraße im Stuttgarter Westen starb und dann von Angehörigen gefunden wurde.

Zumindest aus polizeilicher Sicht spielen illegale Drogen eine immer größere Rolle. Die Zahl der von Drogenfahndern und bei Polizeikontrollen aufgedeckten Drogendelikte steigt von Jahr zu Jahr auf immer neue Rekordwerte. 2018 wurden in Stuttgart erstmals in der Geschichte mehr als 6000 Delikte festgestellt und bearbeitet. Im Land Baden-Württemberg stieg die Zahl auf mehr als 48 000 Fälle.