Der Mars Reconnaissance Orbiter hält den Moment fest, in dem die Mars-Lawine aus rund 700 Meter hohe ins Tal stürzt. Foto: NASA/JPL-Caltech/University of Arizona

Die Nasa-Raumsonde Mars Reconnaissance Orbiter hat spektakuläre Bilder vom Roten Planeten zur Erde gefunkt. Die Fotos zeigen, wie eine gewaltige Lawine aus Eis und Schutt von einer rund 700 Meter hohen Klippe hinunterrast.

Tuscon - Der Mars Recoinnosance Orbiter (MRO) der US-Raumfahrtbehörde Nasa hat ein spektakuläres Ereignis auf dem Mars festgehalten. Die Raumsonde fotografierte eine Lawine aus Eis und Schutt auf dem Roten Planeten. Die Fotos zeigen große rotbraune Staubwolken, die von der Lawine aufgewirbelt werden.

Eisblöcke stürzen 500 Meter hohe Klippe hinab

Auslöser waren vermutlich Eisblöcke, die durch Temperaturschwankungen oder ein Beben von einer rund 700 Meter hohen Klippe hinabgestürzt waren.

Die Region, in der die Raumsonde die Bilder machte, liegt rund 370 Kilometer vom Nordpol des Mars entfernt. Hier hatte der Mars Recoinnosance Orbiter erstmals im März 2008 Aufnahmen von einer herabfallenden Eislawine geschossen.

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„Jeden Frühling scheint die Sonne auf die Seite der Schichtablagerungen der Nordpolkappe des Mars. Die Wärme destabilisiert das Eis und Blöcke brechen aus“, erklärt Candy Hansen von der University of Arizona auf der HiRISE-Webseite. „Die Wärme destabilisiert das Eis und Blöcke brechen aus. Genau diese Situation hat das Foto der Nasa von diesem Mars-Moment festgehalten.“

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Hochauflösende Spezialkamera an Bord

Der Mars Reconnaissance Orbiter (auf deutsch: Mars-Erkundungssatellit) war am 12. August 2005 zum Roten Planeten aufgebrochen und hatte am 10. März 2006 sein Ziel erreicht. Das größte und wichtigste Instrument an Bord des MRO ist das HiRISE – High-Resolution Imaging Science Experiment –, das aus einer hochauflösenden Fotokamera mit einem Spiegelteleskop von 1,40 Meter Länge und einem Durchmesser von 50 Zentimeter besteht.

Jahreszeiten auf dem Mars

Die Sonde späht mit seiner hochauflösenden Spezialkamera nach jahreszeitlichen Veränderungen auf dem Roten Planeten. Dabei lichtete sie zufällig die Lawine am Mars-Nordpol ab. Die Forscher nehmen an, dass die Lawine vor allem aus Eis und weniger aus Staub bestand.

Die Jahreszeiten auf dem Mars sind etwa doppelt so lang wie auf der Erde. Seit März herrscht auf der nördlichen Hemisphäre des Roten Planeten Frühling, der jedoch bald zu Ende gehen wird Die Jahreszeiten auf dem Mars sind doppelt so lang wie auf der Erde. Seit März herrscht auf der nördlichen Hemisphäre des Roten Planeten Frühling. Der Frühling wird jedoch bald mit der Sommersonnenwende am 8. Oktober zu Ende gehen wird.