Am 22. Juli 2019 war die Rakete mit dem Orbiter „Chandrayaan-2“ vom Weltraumbahnhof Satish Dhawan im südindischen Bundesstaat Andhra Pradesh abgehoben. Foto: AIndian Space Research Organization/AP

Indien hat erstmals in der Geschichte des Landes eine Raumsonde zur Landung auf dem Mond ins All geschickt. Die unbemannte Sonde „Chandrayaan-2“ soll schon bald auf dem Erdtrabanten aufsetzen.

Neu Delhi - Das Landemodul der indischen Raumsonde „Chandrayaan-2“ soll in der Nacht von Freitag auf Samstag auf dem Mond aufsetzen. Nach knapp sechswöchiger Reise soll das Landefahrzeug „Vikram“ laut der indischen Raumfahrtbehörde Isro zwischen 22 und 23 Uhr deutscher Zeit an seinem Ziel ankommen. Sollte das klappen, wäre Indien nach den USA, der Sowjetunion und China das vierte Land, dem eine weiche Landung auf dem Mond gelingt.

Der frühere Chef der indischen Raumfahrtbehörde, Mylswamy Annadurai, sagte dem Fernsehsender NDTV: „Wir geraten nicht ins Hintertreffen, wir gehen in Führung – weiter in die internationale Arena. Das ist ein wirklich befriedigender Moment.“

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Lander soll am Südpol des Mondes aufsetzen

Die Landung am Südpol des Erdtrabanten ist der schwierigste Teil der Mission. „Chandrayaan“ bedeutet auf Sanskrit „Mondfahrzeug“. Ziel der 142 Millionen Dollar (rund 126 Millionen Euro) teuren Mission ist es, die Oberfläche der Südpol-Region zu kartieren, den Boden zu analysieren und Wasser zu suchen.

In der Region war Anfang 2019 schon die chinesische Sonde „Chang’e 4“ gelandet. Die israelische Sonde „Beresheet“ war dagegen im April nach einem technischen Fehler bei der Landung auf dem Erdtrabanten zerschellt.

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Es ist die zweite Mission des südasiatischen Landes zum Mond. Die erste Mondsonde „Chandrayaan-1“ war 2008 gestartet und hatte den Mond umkreist, ohne auf ihm zu landen.