Claudia Lisson und Andreas Hein vom Schulverwaltungsamt (v.l.) mit Architekt Arno Lederer und Schulleiterin Karin Winkler. Foto: Böhm

Das Eberhard-Ludwig-Gymnasium soll erweitert werden. Die Schulgemeinde hat ihre Wünsche vorgestellt. Im Zentrum der Wünsche stehen Begegnungsräume und Stützpunkte für die Lehrer.

Herdweg - Auf einer Lesetreppe schmökern, Fachunterricht in Themenbereichen, eine Kantine mit Außenterrasse, eine große Aula und ganz viel Raum für Gespräch und Begegnung: Das Eberhard-Ludwigs-Gymnasium (Ebelu) ist um Visionen für das neue Schulgebäude keineswegs verlegen. „Wenn wir mal in Fahrt sind, dann haben wir ganz viele Ideen“, sagte Schulleiterin Karin Winkler und schmunzelte. Das 55-seitige „Raumbuch“ der Wünsche wurde in der vergangenen Woche an den zuständigen Architekten Arno Lederer überreicht.

Kommunikations- und Entspannungsbereich

Das Ebelu hat derzeit rund 440 Schüler. 34 sind Musikschüler im neuen Zweig. Künftig sollen es rund 120 werden. Deshalb wird die Einrichtung am Herdweg bis 2020 ausgebaut und saniert. Seit September haben Lehrer, Schüler, Eltern und Schulverwaltungsamt die Köpfe zusammengesteckt und sich in die Zukunft geträumt. „Phase Null“ nannten sie diese Etappe, die sie laut Andreas Hein vom Schulverwaltungsamt „in Lichtgeschwindigkeit“ durchlaufen hätten. Im Zentrum der Wünsche stehen Begegnungsräume, damit die Klassenstufen auch bei künftig drei Profilen noch genügend Gemeinschaftsgefühl entwickeln können. Die Klassen einer Jahrgangsstufe sollen deshalb um einen Gemeinschaftsraum angeordnet werden. Für die höheren Klassen ist neben dem Arbeitsbereich auch ein Kommunikations- und Entspannungsbereich angedacht.

Verwandte Fächer sollen in so genannten Fachclustern gebündelt werden, etwa Biologie, Chemie, Physik und Mathematik. Für jeden Cluster wünschen sich die Beteiligten einen Lehrerstützpunkt.

Zudem erhofft sich die Schule durch den Umbau und den „Hanuta-Riegel“ - so der Spitzname für ein neues Gebäude – eine helle Mensa mit Snackbar und Plätzen im Freien, einen großen Raum mit Bühne für Veranstaltung und Musikproben, eine Bücherei mit Lesetreppe, Sportflächen, einen zentralen Lehrerbereich und vieles mehr. Die Außenflächen sollen so weit wie möglich erhalten bleiben.

Hanglage setzt den Plänen Grenzen

Wie viele der Ebelu-Träume einmal wahr werden, steht noch in den Sternen. „Es ist uns bewusst, dass es eine Wunschliste ist“, sagte Winkler bei der Übergabe des Raumbuchs. Arno Lederer hat nun die Aufgabe, mit seinem Büro so viele Ideen wie möglich in einen Entwurf zu gießen.

Dabei gibt es viel zu berücksichtigen: Teile des Gebäudeensembles sind denkmalgeschützt, die Treppenlage am Hang setzt den Plänen gewisse Grenzen und nicht zuletzt muss das Ganze finanzierbar bleiben. 34 Millionen Euro Kosten stehen im Raum. Lederer sieht es pragmatisch: „Es gibt Dinge, die sind ein Must, andere ein Nice-to-have.“

Liegt der Vorentwurf seines Büros vor, wird dieser zur Beratung wieder in die Projektgruppe Bau und von dort in die Kompetenzteams getragen. Später sollen die Pläne dann der gesamten Schulgemeinschaft präsentiert werden. Wenn alles gut läuft, könnte noch 2015 mit den Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten begonnen werden.