Viele Gastwirte in der Region Stuttgart sehen bei striktem Rauchverbot ihre Existenz bedroht.

Stuttgart - Viele Gastwirte in der Region Stuttgart sehen sich im Falle einer Einführung eines kompletten Rauchverbotes wie in Bayern in ihrer Existenz bedroht. Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage der Stuttgarter Industrie- und Handelskammer unter mehr als 80 Betrieben fürchten mehr als zwei Drittel der Befragten um ihre Existenz. Weitere 22 Prozent rechnen mit erheblichen wirtschaftlichen Nachteilen. In der Kammer sind nach deren Angaben etwa 4000 Gastronomiebetriebe organisiert, Ein-Mann-Betriebe wie etwa Dönerbuden nicht eingerechnet.

Die IHK forderte die Landesregierung auf, bei ihrer bisherigen Regelung zum Nichtraucherschutz zu bleiben. Die Gastronomen hätten für die Zulassung als Raucherkneipe oder Gaststätte mit Nebenraum für Raucher gezielt in Umbaumaßnahmen investiert. Bei der Einführung eines kompletten Rauchverbotes würden diese Investitionen sinnlos, hieß es.

Zudem sei die Auswahl für Nichtraucher bei der Wahl der Gaststätte ausreichend. Niemand muss nach Ansicht der IHK Tabakrauch ertragen, wenn er das nicht will.

Nach dem bundesweit strengsten Rauchverbot darf in bayerischen Gaststätten, Restaurants und Bierzelten seit 1. August grundsätzlich nicht mehr geraucht werden. Lediglich bei sogenannten „echten geschlossenen Gesellschaften“ wie Hochzeitsfeiern oder Taufen wird das Rauchen nicht verboten. Raucherclubs alter Art werden dagegen nicht mehr geduldet. Das Gesundheitsschutzgesetz wurde per Volksentscheid beschlossen. Am 4. Juli hatten in Bayern 61 Prozent der Wähler für eine Verschärfung des Rauchverbots in der Gastronomie gestimmt.