Bei der Anbringung von Warnmelder muss einiges beachtet werden. Foto: dpa

Etwa 200.000 Mal brennt es jährlich in Deutschland. Mehr als 500 Menschen kamen dabei ums Leben. Die meisten Brandopfer sterben nicht durch die Flammen, sondern an den Folgen einer Rauchvergiftung. Wie Rauchmelder funktionieren und wo sie angebracht sind.

Stuttgart - Etwa 200.000 Mal brennt es jährlich in Deutschland. Mehr als 500 Menschen kamen dabei ums Leben. Die meisten Brandopfer sterben nicht durch die Flammen, sondern an den Folgen einer Rauchvergiftung. Schon wenige Atemzüge der giftigen Gase können zum Erstickungstod führen. Um dieser hohen Zahl an Rauchvergiftungen vorzubeugen, besteht bereits in elf Bundesländer eine gesetzliche Rauchmelderpflicht. Auch in Baden-Württemberg wird in diesem Jahr ein Gesetz in Kraft treten, das zu einer Installation von Warnmeldern in Neubauten verpflichtet. Bei der Anbringung der Geräte muss einiges beachtet werden:

Wie funktioniert ein Rauchmelder?
Die meisten Rauchmelder arbeiten nach dem optischen Prinzip. Im Rauchmelder befindet sich eine Messkammer, aus der regelmäßig Lichtstrahlen ausgesendet werden. Bei einem Brand dringt der Rauch in die Messkammer ein. Die ausgesendeten Lichtstrahlen werden durch die Rauchpartikel gestreut und auf eine Fotolinse abgelenkt. Dies erkennt die Sensorik als Brand und löst einen schrillenden Alarmton aus.

Wo sollten Melder angebracht werden?
Grundsätzlich sollte in jeder Wohnung mindestens ein Rauchmelder montiert sein. Insbesondere in Schlafzimmern und Kinderzimmern ist eine Installation sinnvoll. Damit kann dem Erstickungstod im Schlaf vorgebeugt werden. Zudem sollte der Flur, der oftmals als Fluchtweg genutzt wird, mit einem Melder ausgestattet werden. Für Räume mit vielen Elektrogeräten ist die Montage ebenfalls empfehlenswert. In Küche, Bad und Werkstatt sollten Mieter und Eigentümer dagegen auf Rauchmelder verzichten: Hier können Staub und Rauch einen Fehlalarm auslösen.

Wie sollte der Melder installiert werden?
Da der Rauch bei einem Brand nach oben steigt, muss der Melder an der Zimmerdecke befestigt sein. Dabei ist zu beachten, dass dieser in der Raummitte und in waagrechter Position angebracht wird. Die Rauchmelder sollten zudem mindestens alle zehn Jahre ausgetauscht werden.

Welche Arten von Meldern gibt es?
Es können drei Rauchmeldermodelle unterschieden werden: Die Produkte mit einer Alkaline-Batterie sind in der Anschaffung kostengünstig. Der Nachteil solcher Modelle ist, dass die Batterien regelmäßig gewechselt werden müssen. Die Rauchmelder mit einer Lithium-Langzeitbatterie haben eine Laufzeit von etwa zehn Jahren. Diese können Schutzmechanismen gegen Fehlalarm eingebaut haben. Die teuersten Rauchmelder sind miteinander vernetzt. Sie werden in den einzelnen Wohnräumen montiert und per Funk miteinander verbunden oder an eine Zentrale angeschlossen. In einem Brandfall geben die einzelnen Geräte die Warnung untereinander weiter.

Welche Melder sind zu empfehlen?
Bisher gibt es kein einheitliches Prüfsiegel, sondern nur die CE-Kennzeichnung. Verbraucher sollten darauf achten, dass der Melder die Norm „EN 14604“ besitzt. Laut Testreihe der Stiftung Warentest vom Januar 2013 schneiden die Produkte mit der Lithium-Langzeitbatterie am besten ab. Testsieger dieser Gruppe sind folgende zwei Anlagen: Ei Electronics Ei650 für 28,60 Euro und FireAngel ST-620-DET für 27,90 Euro.

Doch auch für bereits zehn Euro ist ein Gerät mit einer Alkaline-Batterie erhältlich (Ikea Optische Rauchwarnanlage Modell 29HIK). Bei den Rauchmeldern, die über Funk vernetzt sind, schneidet der Artikel Hekatron Genius Hx mit Funkmodul Basis laut Stiftung Warentest am besten ab. Dieser kostet allerdings 86 Euro.