In Bad Wildbad gilt der Wolf wohl nicht mehr als weiterziehender Gast. (Symbolbild) Foto: dpa

Nachdem ein Wolf innerhalb von sechs Monaten zweimal Schafe in Bad Wildbad gerissen hat, soll der Ort nun zum Wolfsgebiet erklärt werden. Halter von Schafen und Ziegen könnten davon profitieren.

Bad Wildbad - Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) will Bad Wildbad noch im Mai zum ersten Wolfsgebiet des Landes erklären. Das sagte ein Sprecher seines Ministeriums der dpa. Nachdem ein Wolf aus Norddeutschland innerhalb von sechs Monaten zweimal dort Schafe gerissen hat, gilt er nicht mehr als weiterziehender Gast. Mit der „Förderkulisse Wolfprävention“ will das Land ein friedliches Nebeneinander von Wolf, Mensch und anderen Tieren ermöglichen.

In einem Gebiet von rund 60 Kilometern Durchmesser haben Halter von Schafen und Ziegen künftig Anspruch darauf, 90 Prozent der Kosten für Schutzzäune vom Land erstattet zu bekommen. Allerdings bekommen sie keine Entschädigung für gerissene Tiere, wenn sie ihre Ställe und Weiden nicht ausreichend absichern. Ob auch die Anschaffung von Schutzhunden bezuschussen wird, prüft das Ministerium derzeit noch.

Nach dem Bundesnaturschutzgesetz darf der Wolf nicht abgeschossen werden. Ausnahmen sind nur dann möglich, wenn ein Wolf mehrfach gesicherte Herden angreift oder gefährlich für den Menschen wird. Mehrere Landnutzerverbände sowie die FDP-Fraktion im Landtag fordern jedoch, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen.