Einen Geldautomaten hat sich ein Räuber als Tatort ausgesucht (Symbolbild). Foto: imago images/Beautiful Sports/KJPeters

Ein Räuber greift zwei Kunden mit einer abgebrochenen Flasche an und flüchtet – Drei Monate später kommt die Polizei ihm auf die Spur.

Stuttgart - Sie hatten blutende Verletzungen davongetragen, die beiden Bankkunden, die an einem Bankomaten in Bad Cannstatt Opfer eines Überfalls geworden waren. Nun ist der Täter, der sie vor knapp drei Monaten mit einer abgebrochenen Flasche angegriffen hatte, nach intensiven Ermittlungen von der Polizei dingfest gemacht worden. Der 21-Jährige sitzt in Untersuchungshaft.

Wer am Automaten Geld abhebt, kann es mitunter mit Trickdieben zu tun bekommen, die es auf EC-Karte und Geheimzahl abgesehen haben. Der Täter, der am 18. September, einem Samstag, morgens im Vorraum einer Bankfiliale an der König-Karl-Straße zuschlug, griff allerdings rücksichtslos und rabiat an. Dass er zwei Männer vor sich hatte, 23 und 32 Jahre alt, störte ihn offenbar nicht.

Ein Opfer muss im Krankenhaus behandelt werden

Wie die Polizei damals mitteilte, hatte der Täter den 23-Jährigen während des Geldabhebens angegriffen. Als sich das Opfer umdrehte, schlug der Täter mit einer Flasche zu, die scharfkantig abbrach. Es kam zu einem Gerangel, bei dem der 23-Jährige sich nach draußen retten konnte. „Das Opfer hat erhebliche Verletzungen erlitten, die in einem Krankenhaus behandelt werden mussten“, sagt Polizeisprecherin Ilona Bonn.

Schnittverletzungen erlitt auch der 32-Jährige, der sich noch im Vorraum befand. Auch er wurde vom Täter aufgefordert, Geld abzuheben – konnte aber trotz Stichbewegungen des Räubers entkommen. Der Täter zog ohne Beute ab.

Genetischer Fingerabdruck als heiße Spur

Das Raubdezernat hatte die Beschreibung eines 25 bis 30 Jahre alten Mannes mit dunkler Hautfarbe und schwarzer Kleidung, der sich mit einem blauen Mund-Nasen-Schutz und einem grauen Tuch maskierte. Entscheidend waren allerdings Spuren, die er am Tatort hinterlassen hatte. Ein Abgleich mit der DNA-Datenbank führte nunmehr zu einem 21-Jährigen, der bereits wegen Eigentumsdelikten und mutmaßlicher Zugehörigkeit zu westafrikanischen Kleindealerkreisen polizeibekannt war. Er wurde im Großraum Waiblingen aufgespürt. Ein Richter erließ am Donnerstag Haftbefehl.