In einem Stuttgarter Bordell kam es am Donnerstag zu einem Zwischenfall. Foto: dpa

In einem Bordell kommt es zu einem alltäglichen Geschäft zwischen einer Prostituierten und einem Freier. Der hat danach aber noch nicht genug.

Stuttgart - Offenbar haben ihn die gebotenen sexuellen Dienstleistungen nicht zufrieden gestellt. Ein unbekannter Freier ist jedenfalls am frühen Donnerstagsmorgen in einem Etablissement an der Leonhardstraße in der Altstadt noch zum Räuber geworden. Dabei holte er sich nicht etwa den Dirnenlohn zurück – er begehrte das Smartphone der Prostituierten.

Nach Angaben der Polizei spielte sich der Vorfall am Donnerstag gegen 2.10 Uhr ab. Nach dem Ende der Dienstleistung wollte der Freier wohl aus Protest erst nicht gehen – flüchtete dann aber aus dem Zimmer, als die 53-jährige Prostituierte den Betreiber des Bordells alarmierte. Der unzufriedene Kunde schnappte sich noch das Handy vom Nachttisch. Dabei handelte es sich nicht einmal um ein hochpreisiges Modell – sondern um ein Samsung J 3, eine eher günstiges Gerät.

Der 51-jährige Betreiber des Bordells stellte sich dem Flüchtenden in den Weg. Der Freier verteidigte das Beutestück aber mit aller Konsequenz – und versetzte dem 51-Jährigen einen Faustschlag ins Gesicht. Der Schlag reichte aus, um an dem Mann vorbeizukommen und mitsamt Handy nach draußen zu flüchten. Was der Täter mit dem Telefon anstellen will, ist unklar.

Was will der Täter mit dem Handy anfangen?

Die Kripo ermittelt nun. Es soll sich um einen dunkelhäutigen Täter mit verfilzten Rastalocken, einer sogenannten Dreadlock-Frisur, handeln. Neben einer normalen, unauffälligen Statur wies der Mann laut Polizei „ein afrikanisches Erscheinungsbild“ auf. Bekleidet war er mit schwarzen Sportschuhen mit weißen Sohlen, einer hüftlangen Kapuzenjacke mit hellen Säumen und Reißverschlüssen sowie mit einer dunklen Jeanshose mit hellen Stoffapplikationen auf den Oberschenkeln. Über das mutmaßliche Alter liegen keine Angaben vor. Die Kripo bittet um Hinweise unter der Rufnummer 0711/8990-5778.

Die Polizei dürfte im Zweifel noch weitere Ermittlungsansätze haben: Sollte die Handyortung nicht mehr funktionieren, bleiben immer noch Videobilder oder sogar eindeutige DNA-Spuren – die dürfte der Täter reichlich hinterlassen haben.