Die ranghöchsten Winnender Rathaus-Gartenzwerge Norbert, Jürgen und Hartmut (von links) beim närrischen Tun. Foto: Gottfried Stoppel

Wenn die Winnender Querköpf das Regime übernehmen, dann droht den entmachteten Stadtoberen die eine oder andere Herausforderung.

Rathaussturm - So richtig heftig ist der Widerstand nicht, den die Rathausoberen in Winnenden am Schmotzigen Dorschtig den Querköpfen leisten, die in die heiligen Kommunalhallen eindringen. Wie immer in den vergangenen 14 Jahren, hissen diese Punkt 11.11 Uhr triumphierend ihr Banner an der Winnender Rathausfassade. Die Botschaft zur närrischen Machtübernahme an der Torstraße: „Querköpf inside - Winnender, jetzt habt ihr frei.“

Baumpflanzung für die Landesgartenschau

Wie gewohnt lassen die Guggenmusiker, die sich fürs Spektakel am Rathaus einige Unterstützung von nah und fern gesichert haben, die vorübergehend abgesetzten drei Dezernatschefs OB Hartmut Holzwarth, Norbert Seiler und Jürgen Haas nicht einfach so davonkommen. Unter kerniger Blechmusik und närrischem Gejohle startet einmal mehr der eher glühweinselige, denn bierernste Wettkampf der entmachteten Zwangsnarren. Thema Nummer eins: die angestrebte Landesgartenschau anno 2032. Was läge näher, als die Fähigkeiten der Rathausoberen bei der Gartenarbeit zu prüfen. „Schubkarren, Werkzeug und Pflanzerde stehen bereit“, lautet das Kommando an die entsprechend eingekleideten Gartenzwerge Hartmut, Norbert und Jürgen. Der erschwerende Faktor bei der Gemeinschaftsarbeit: Das Gärtnertrio ist an den Beinen zusammengebunden. Das Narrenbäumle bringen sie trotzdem ganz anständig in die Pflanzerde. Drin möge es im Rathaus gedeihen, so ordnen die Querköpf an – bis zu eben jener Landesgartenschau, für deren Bewerbung Winnenden jetzt zuerst einmal 95 000 Euro locker macht.

Der Quermops als närrischer Wappenhund

Weiter im Narrentakt: Ein Logo müsse her für jenes Großereignis in spe, das ja eigentlich nur nach Winnenden vergeben werden könne. „Also malt eins“, ist die nächste Arbeitsanweisung an die zu Kunstmalern mutierten Ex-Gartenzwerge. Die närrische Vereinigung habe sich eh schon längst einen „Quermops“ als närrischen Wappenhund gewünscht – „aber ihr kriegt ja bei der Stadt nix auf die Reihe“.

Nun ja – am lautesten vom Narrenvolk bejubelte wird eine mopsartige Kontur mit Faschingskappe und Schweineschnauze. Und wer könnte noch Werbung machen für die Winnender Gartenschau? Na klar, Remsi, die Remstal-Gartenschau-Biene. Wie die von den bienenkostümierten Dezernatchefs bestäubten und – mehr oder weniger grazil tanzend – aus dem Publikum gepflückten Blümchen bis anno 2032 überdauern sollen, das allerdings bleibt zum Ende des Winnender Rathaussturms ein wohlgehütetes Narrengeheimnis.