Auf dem Rathausplatz B gibt es bislang keinen öffentlichen Stromanschluss. Foto: A. Kratz

Auf dem Platz vor der Schwabengalerie gibt es bislang keinen öffentlichen Stromanschluss. Der Verbund Vaihinger Fachgeschäfte (VVF) kritisiert das seit Jahren. Auch der Bezirksbeirat hat das Thema schon aufgegriffen. Doch bislang ohne Erfolg.

Vaihingen - Für Ingo Vögele ist es ein Unding. Wann immer der Verbund Vaihinger Fachgeschäfte (VVF) eine Großveranstaltung plane, müsse der Verein hoffen, dass das Centermanagement der Schwabengalerie den Strom für die Stände auf dem sogenannten Rathausplatz B zur Verfügung stelle, sagt der VVF-Sprecher. Gemeint ist die Fläche direkt vor dem Einkaufszentrum. Denn für diese gibt es bislang keinen öffentlichen Stromanschluss.

Das Thema kam auf, nachdem es dem VVF gelungen war, einen Teil des Wochenmarkts dorthin zu verlegen. Seitdem geschieht dies immer an den Wochenenden, an denen in dem Stadtbezirk Feste wie beispielsweise der Vaihinger Frühling oder der Weihnachtsmarkt stattfinden. Mit der Verlegung eines Teils des Wochenmarkts soll die Situation beim Aufbau der Stände entspannt und mehr Platz geschaffen werden.

Die SPD und die CDU griffen den Missstand 2009 in einem gemeinsamen Antrag auf. Sie forderten, einen gesonderten Stromanschluss mit Verbrauchszähler auf dem Vorplatz der Galerie einzurichten.

Der Antrag wanderte von Amt zu Amt

Der Bezirksvorsteher Wolfgang Meinhardt erinnert sich, dass der Antrag anschließend von Amt zu Amt wanderte und niemand sich wirklich zuständig fühlte. Nach langem Hin und Her hätten sich Mitarbeiter der Energie Baden-Württemberg (EnBW) die Situation vor Ort einmal angeschaut. Das Ergebnis: ein öffentlicher Stromanschluss für den Platz vor der Schwabengalerie wäre möglich. Der entsprechende Schaltkasten könnte im Bereich der Bachstraße aufgestellt werden.

Die EnBW erstellte einen Kostenvoranschlag. Und dieser landete ausgerechnet wieder auf Meinhardts Schreibtisch. Adressiert war er an den Heimatring, dessen Vorsitzender Meinhardt als Bezirksvorsteher in Personalunion ist. „Doch der Heimatring ist für so etwas mit Sicherheit der falsche Ansprechpartner. Er hat dafür überhaupt kein Budget“, sagt der Schultes. Die Sache sei daraufhin „irgendwie im Sand verlaufen“. Doch der Zustand sei alles andere als ideal. „Jeder kennt die Notwendigkeit, doch niemand hat Geld, um einen öffentlichen Stromanschluss zu bezahlen“, sagt der Bezirksvorsteher.

Der VVF hat ganz ähnliche Erfahrungen gemacht. Er ist es, der das Thema immer wieder auf die Tagesordnung setzt. „Es kann nicht sein, dass wir bei Veranstaltungen auf dem Platz auf den guten Willen der Schwabengalerie angewiesen sind“, sagt Vögele. Der VVF wäre freilich einer der Nutznießer eines öffentlichen Stromanschlusses. Eine Kostenbeteiligung schließt Vögele daher auch nicht aus. „Aber wir können das nicht allein finanzieren. Schließlich reden wir von einem fünfstelligen Betrag.“ Vögele weist auch daraufhin, dass das Ordnungsamt die Fläche immer wieder für Werbestände vermietet – von den Parteien bis hin zu den Zeugen Jehovas.

Das Centermanagement hat gewechselt

Auf Nachfrage unserer Redaktion heißt es beim Ordnungsamt, dass man für die Bereitstellung eines öffentlichen Stromanschlusses nicht zuständig sei. Die Dame am Telefon verweist an das Tiefbauamt. Horst Thyes, Leiter der Bauabteilung Filder, lässt von seiner Sekretärin wiederum ausrichten, dass auch er für dieses Thema nicht verantwortlich zeichne. Denn der Platz vor der Schwabengalerie sei eine Privatfläche. Vielleicht könne man es mal bei der Märkte Stuttgart GmbH versuchen.

Eine Anfrage dort am vergangenen Freitag ergab, dass man unmöglich im Verlauf des Montags klären könne, ob und wenn ja wie man die Situation auf dem Rathausplatz B verbessern könnte. Die Gründe für den zeitlichen Verzug seien Urlaub und die Tatsache, dass die Mitarbeiter erst am Dienstag wieder zu einer Konferenz zusammenkämen.

Derweil stellen sich sowohl Meinhardt als auch Vögele die Frage, ob das neue Centermanagement der Schwabengalerie sich bei der Bereitstellung eines Stromanschlusses ähnlich kulant zeigt wie die DTZ Zadelhoff Tie Leung GmbH in der Vergangenheit. Denn zum 1. Januar hat die Koprian IQ Management GmbH die Verwaltung des Einkaufszentrums übernommen.