Aus der Dauerbaustelle ist das Lokal „Da Da Food ’n’ Soul“ geworden. Foto: Bernd Zeyer

„Da Da“ ist endlich da: Das auch unter dem Projektnamen „Rathauscafé“ bekannte Lokal direkt an der Stadtbahnhaltestelle hat am Montag eröffnet. Neben Essen soll dort auch Kultur serviert werden.

Zuffenhausen - Da Da“ ist da: Das auch unter dem Projektnamen „Rathauscafé“ bekannte Lokal direkt an der Stadtbahnhaltestelle hat am Montag eröffnet. Seit im Sommer 2015 die ersten Arbeiten begonnen hatten, gab es immer wieder Schwierigkeiten und Terminverschiebungen (wir berichteten).

„Die Vergangenheit ist schmerzhaft“, sagt der Investor des Vorhabens, der seinen Namen nach wie vor nicht in der Zeitung lesen möchte – ebenso wenig wie sein Geschäftspartner. Beide betonen, es gehe nicht um Personen, sondern um das Projekt und sein Konzept. Dieses setze auf Urbanität, und zwar kulinarisch wie kulturell. „Essen und Kultur sollen eine perfekte Symbiose eingehen“, sagt der Investor, der in Ludwigsburg lebt. Neben einer großen Palette an Speisen mit mediterranem und mitteleuropäischen Flair und selbst gemachten veganen Kuchen seien beispielsweise auch Live-Musik und Stand-Up-Comedy geplant. Doch nicht nur das: Sonntags werde es künftig einen Brunch geben, bei dem Kinder unter der Anleitung von Künstlern Bilder malen, die dann für einen guten Zweck (das Geld soll an Kinder-Organisationen aus dem Bezirk gehen) versteigert werden. „Kinder helfen Kindern“, so laute das Motto.

Essen und Kultur sollen Hand in Hand gehen

Momentan freilich läuft das Lokal, dessen kompletter Name „Da Da Food ’n’ Soul“ lautet, noch ein wenig auf Sparflamme. Die Mannschaft ist noch nicht komplett, eine richtige Speisekarte gibt es auch noch nicht, weshalb die Menüs täglich wechseln, die Öffnungszeiten sind noch verkürzt. Das alles soll sich im Laufe der kommenden Wochen einspielen. „Es wird laufen, ich habe keine Bedenken“, sagt der Investor. Über die vielen Probleme in den vergangenen Jahren spricht er nicht gerne. Hauptgrund für die Verzögerungen seien „administrative und konstruktive Probleme“ gewesen. Dazu sei noch „schlechtes Timing“ gekommen. Das hätte zu finanziellen Verlusten geführt, zudem hätte das Familienleben unter den immer wieder auftretenden Schwierigkeiten gelitten. Am 14. Februar habe es schließlich die Abnahme gegeben. Da aber die entsprechenden Papiere für eine Konzession zwischenzeitlich abgelaufen seien, habe eine neue beantragt werden müssen, was wieder Zeit kostete. Grundsätzlich, das räumt der Investor ein, habe man die Dimensionen des Vorhabens unterschätzt, trotz aller Widrigkeiten aber nicht aufgegeben: „Das Projekt startete als Traum, es wurde zum Albtraum, nun soll es wieder zum Traum werden.“

Insgesamt stehen gut 80 Plätze im Lokal zur Verfügung, dazu kommen nochmals 40 Sitzgelegenheiten auf der Terrasse. Bei der Einrichtung wurde viel Wert auf recycelte Materialien gelegt. Ein Hingucker sind beispielsweise alte Kinosessel, die aufgearbeitet wurden, oder die Decke, an der zahlreiche kleine Äste hängen. „Wir wollen die Messlatte hoch legen“, sagt Adriano Gabellone, der gastronomische Leiter des Lokals. Die Gäste sollen nicht nur satt, sondern rundum zufrieden nach Hause gehen.

Pläne für ein Rathauscafé waren zum ersten Mal 2009 im Bezirksbeirat vorgestellt worden. Es folgten viele Probleme: Der ursprüngliche Investor trat den Rückzug an, dann fand sich der aktuelle, der sich vom Architekten trennte. Im Sommer 2015 gingen endlich die Arbeiten los, unter anderem sorgten dann aber Schwierigkeiten mit Gas- und Stromanschlüssen für weitere Verzögerungen. Das alles will der Investor hinter sich lassen: „Wir möchten die Vergangenheit vergessen und schauen lieber in die Zukunft.“