Um in einen partnerschaftlichen Diskurs einzutreten, haben sich Vertreter verschiedener Religionen zu einem „Rat der Religionen Stuttgart“ zusammengetan. Sprecher ist Mitinitiator Sören Schwesig.
Stuttgart - Judentum, Islam, Christentum. Die drei großen Religionen sitzen nun an einem Tische und sprechen mit einer Stimme. Das war schon immer die Vision des evangelischen Stadtdekans Søren Schwesig und seines katholischen Amtskollegen Christian Hermes. Nun ist diese Vision Realität. Am Montag nahm der Rat der Religionen Stuttgart seine Arbeit auf.
Dabei wurde Schwesig zum Koordinator und Sprecher gewählt, der die Geschäfte des Rates für die kommenden zwei Jahre leitet. „Für die Stadtgesellschaft ist es wichtig, dass sich verschiedene Religionsgruppen verständigen. Und dazu brauchen wir die Begegnung“, sagt Schwesig.
Dreiviertel aller Stuttgarter sind religiös
Ordnungsbürgermeister Martin Schairer (CDU) vertritt die Stadt als beratendes Mitglied des Rates. Doch Schwesig wünscht sich schon in der kommenden Sitzung, dass Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) sich mit den Religionsvertretern austauscht.
Schwesig und Hermes sind davon überzeugt, dass die verschiedenen Religionen einen wesentlichen Beitrag zu einem guten und friedlichen Zusammenleben zwischen Menschen leisten können.
„In Stuttgart bekennen sich mehr als drei Viertel der Menschen zu einer Religion, davon etwa 70 Prozent zum Christentum“, sagt Schwesig. Daher sei der Austausch wichtig. Noch mehr Bedeutung gewinne der Rat der Religion angesichts der aktuellen Flüchtlingszuwanderung. Schwesig und Hermes sind sich einig: Flucht und Vertreibung haben in den allermeisten Fällen einen religiösen Hintergrund. Zum Beispiel im Fall der verfolgten Christen aus Syrien und dem Irak.
Zum Rat der Religionen Stuttgart gehören: die Alevitische Gemeinde Stuttgart, die Türkisch-Islamische Union (DITIB), das evangelische und das katholische Stadtdekanat, die Griechisch-Orthodoxe Kirche, die Islamische Gemeinschaft Stuttgart, die Jüdische Gemeinde Stuttgart und der Verband Islamischer Kulturzentren.