Die Ursachen für den Schaden am Tunnel werden untersucht. Foto: dpa

Bohrungen sollen die Ursache für den massiven Schaden am Tunnel der Rheintalbahn-Neubaustrecke in Rastatt zu klären. Im August 2017 waren Wasser und Erdreich in einen bereits fertigen Abschnitt des Tunnels eingedrungen.

Rastatt - Rund 60 Bohrungen sollen helfen, die Ursache für den massiven Schaden am Tunnel der Rheintalbahn-Neubaustrecke in Rastatt zu klären. Die Arbeiten von Mitte Mai an sollen bis Ende Juli abgeschlossen sein, teilte die Deutsche Bahn am Montag in Karlsruhe mit. Die Bohrungen zur Baugrunduntersuchung sind Teil des Schlichtungsverfahrens zwischen der Deutschen Bahn und der Arbeitsgemeinschaft der Tunnelbauunternehmen.

Am 12. August 2017 waren Wasser und Erdreich in einen bereits fertigen Abschnitt des Tunnels eingedrungen. Die darüberliegenden Schienen der wichtigen Nord-Süd-Verbindung Rheintalbahn senkten sich, der Verkehr musste bis zum 2. Oktober unterbrochen werden. Betroffen waren neben dem Personenverkehr mehrere tausend Güterzüge auf der Strecke zwischen den Nordseehäfen und Italien.

Zur Höhe des Schadens am Tunnel gibt es noch keine Angaben. Das Schlichtungsverfahren soll Ende 2018 oder Anfang 2019 abgeschlossen sein und einen Prozess vermeiden. In einer im April veröffentlichten Studie im Auftrag dreier Unternehmensvereinigungen, darunter das Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE), ist von einem volkswirtschaftlichen Schaden von insgesamt mehr als zwei Milliarden Euro die Rede. Das gesamte Tunnelbauprojekt verzögert sich voraussichtlich um zwei Jahre und wird wohl erst 2024 fertig.