Franz Untersteller (Grüne) ist von der Polizei erwischt worden – er war zu schnell auf der Autobahn unterwegs. (Archivbild) Foto: picture alliance / dpa/Uli Deck

Der baden-württembergische Ministerpräsident hat seinen Umweltminister Franz Untersteller für dessen Überschreiten des Tempolimits gerügt. Gleichzeitig nahm er Untersteller aber auch in Schutz.

Stuttgart - Mit 177 Sachen über die Autobahn bei erlaubten 120: Der grüne Umweltminister Franz Untersteller musste wegen seiner Rasertour mit dem eigenen Auto schon viel Kritik einstecken. Nun hat ihn auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) gerügt. „Persönliches Fehlverhalten ist natürlich nicht hilfreich“, sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart. Der Regierungschef betonte, Minister seien besonders angehalten sich an Regeln zu halten. „Aber sie sind halt auch nur Menschen“, die Fehler machten.

Kretschmann sagte aber, man solle es mit der Kritik nicht übertreiben. „Das ist ja kein Fehlverhalten im Amt.“ Untersteller müsse nun wie alle Temposünder die Konsequenzen tragen und seinen Führerschein für eine bestimmte Zeit abgeben. „Sonst moralisiert man hemmunglos Politik, das hat noch nie zu was Gutem geführt.“ Der Regierungschef fügte hinzu: „Auch Menschen mit Charakterfehlern haben schon großartige Politik gemacht.“ Klar sei auch: „Untersteller ist kein Raser. Der ist mal gerast.“ Das alles ändere aber nichts daran, dass man weiter für ein Tempolimit eintrete.

Der Umweltminister war Ende November auf der Autobahn 8 von der Polizei bei einer Tempoüberschreitung von 57 Kilometern pro Stunde erwischt worden. Der Grüne, dessen Partei aus Gründen der Verkehrssicherheit und des Umweltschutzes für ein Tempolimit von 130 Kilometern pro Stunde auf der Autobahn eintritt, war mit 177 unterwegs. Auf dem Abschnitt der Autobahn zwischen Stuttgart und Karlsruhe waren nur 120 Kilometer pro Stunde erlaubt. Er erhält vier Wochen Fahrverbot, zwei Punkte in Flensburg und muss ein Bußgeld von 240 Euro zahlen.