Experten empfehlen, ab einer Rasenfläche von 500 Quadratmetern einen Benzinrasenmäher. Auch für verwinkelte Gärten mit Bäumen oder Beeten, die es zu umrunden gilt, sind Benziner besser geeignet, weil sie ohne Kabel auskommen Foto: Fotolia/Brian Jackson

Rasenmäherlärm gehört zu den Klassikern der Geräuschkulisse eines Frühlingstags. Schließlich raten Gartenexperten, den Rasen häufig, dafür ab nur wenig zu stutzen. Experten geben Tipps, welcher Mäher sich für welchen Garten eignet.

Berlin/München - Wer sich dem Rasen widmet, kann nicht umhin, ordentlich Krach zu machen: Rasenmäherlärm gehört zu den Klassikern der Geräuschkulisse eines Frühlingstags. Schließlich raten Gartenexperten, den Rasen häufig, dafür ab nur wenig zu stutzen. Eine gute Höhe für einen Hausrasen sind etwa drei bis fünf Zentimeter. Solange das Mähen nur werktags zwischen 7 und 22 Uhr – in manchen Gemeinden auch zwischen 7 und 12 sowie 14 und 18 Uhr ertönt –, führt die Rasenpflege auch nicht zum Streit zwischen Nachbarn. Schwieriger ist da eher die Frage, welches Gerät sich für welchen Garten eignet. Experten von Stiftung Warentest und dem Tüv Süd geben Tipps.

Elektromäher

Kabel in die Steckdose – und los geht’s. Die leichten Elektromäher eignen sich für Rasenflächen unter 500 Quadratmeter. Ihre Motorkraft ist nach Angaben der Stiftung Warentest mit der von Benzinern vergleichbar, sie mähen zuverlässig, leise – zwischen 84 und 88 Dezibel – und fast ohne Wartung.

Wer einen Elektromäher kaufen möchte, sollte auf die Messer achten, heißt es bei der Stiftung Warentest. Denn viele Mäher schneiden schlecht, weil sie statt eines Messers häufig nur ein Stück Formblech mit Minimalschliff haben. Weitere Kriterien, die auch Tüv Süd benennt, sind eine verstellbare Schnitthöhe, ebenso ein verstellbarer Griffholm und ein geräumiger sowie leicht einzuhängender Fangkorb.

Doch da hapert es bei vielen Modellen, so die Tester. Sie verteilten 2014 nur bei einem Mäher gute Noten: Der Viking ME 339.0 für rund 320 Euro. Nur etwas schlechter schneidet der Wolf Garten Ambition für 130 Euro das Gras und damit auch notenmäßig ab. Übrigens: Besser als herkömmliche Elektromäher sind die Mäher mit Lithium-Ionen-Akkus nicht unbedingt. Sie sind allerdings deutlich teurer.

Benzinmäher

Experten empfehlen, ab einer Rasenfläche von 500 Quadratmetern einen Benzinrasenmäher. Auch für verwinkelte Gärten mit Bäumen oder Beeten, die es zu umrunden gilt, sind Benziner besser geeignet, weil sie ohne Kabel auskommen. Dafür sind sie laut: Meist zwischen 91 und 98 Dezibel. Hinzu kommen die Abgase, die dazu führen, dass sich in Bodennähe Ozon bildet.

Wichtig ist, die Viertaktmotoren regelmäßig warten zu lassen, sagt Thomas Oberst vom Tüv Süd: Motoröl und Zündkerzen sollten überprüft und gewechselt werden. Vor dem Überwintern wird der Tank geleert. 2013 hat die Stiftung Warentest 13 Benzinmäher getestet. Für gut befunden wurden die Modelle 47-Vario SA771 von Sabo, R47V SA1280 von John Deere und HRX 476C VK von Honda. Auch das günstige Modell von Gardena 46VDA liefert gute Ergebnisse.

Spindelmäher, Robotermäher, Schleifen

Spindelmäher

Mähen mit reiner Muskelkraft – das funktioniert mit dem Handspindelmäher. Der Vorteil: Moderate Geräusche, ein sauberer Schnitt und Fitness für den Hobbygärtner. Der feine Rasenschnitt kann als Mulch liegen gelassen werden – allerdings muss er dann wirklich fein sein, weswegen in kurzen Abständen gemäht werden sollte: Experten empfehlen im Frühjahr zweimal pro Woche.

Robotermäher

Wer mit einem Rasenroboter liebäugelt, muss tief in die Tasche greifen: Der Testsieger 2014 von Stiftung Warentest – Honda Miimo 300 – kostet 2550 Euro. Der zweitplatzierte Bosch Indego kostet 1500 Euro. Allerdings ist die Technik in noch nicht so gut, dass die Mähroboter ohne Aufsicht im Garten unterwegs sind: „Nicht jedes Gerät stoppt zuverlässig, wenn es mit Hindernissen kollidiert“, so die Tester.

Teils laufen die Messer weiter, wenn der Roboter an der falschen Stelle angehoben wird. Das birgt Verletzungsgefahren. Außerdem erfordern Mähroboter eine möglichst freie Fläche ohne Hindernisse und auf der nicht mal ein Tannenzapfen liegt. Auch müssen die teuren Akkus wegen Alterung nach einiger Zeit ausgemustert werden, warnt Oberst vom Tüv Süd.

Schleifen

Die Messer von Rasenmähern sollten regelmäßig nachgeschliffen werden, rät Oberst von Tüv Süd. Sonst wird das Gras auf Dauer mehr gerupft denn geschnitten. Beim Selberschleifen ist die Gefahr groß, eine Unwucht ins Messer zu schleifen. So kann sich das Messer beim Mähen lösen. Der Tüv Süd empfiehlt daher Hobbygärtnern Schärferdienste beim Fachhändler oder im Baumarkt.