In diesem Artikel zeigen wir Ihnen die 10 wichtigsten Tipps, wie Sie Ihren Rasen schonend und effektiv vertikutieren. Foto: Mabeline72 / Shutterstock.com

Der Rasen sollte regelmäßig vertikutiert werden. So können Moos, Unkraut und Rasenfilz entfernt und das Gras gestärkt werden. Hier zeigen wir Ihnen, wann es angebracht ist und wie Sie den Rasen richtig vertikutieren.

Mit der Zeit wächst auf dem Rasen nicht nur das Gras, sondern auch immer mehr Moos und Unkraut, das durch normales Mähen nicht entfernt werden kann. Zusammen mit alten Pflanzenteilen wie abgestorbenen Grashalmen und Wurzeln wird der Rasen mit der Zeit immer mehr verdrängt. Damit keine kahlen Stellen entstehen und das Gras kräftig bleibt, muss der Rasen von Zeit zu Zeit vertikutiert werden.

 

Das Wichtigste auf einen Blick:

1. Möglich von April bis September
2. Rasen sollte trocken sein
3. Rasen vorher mähen
4. Nicht zu tief vertikutieren (2 bis 3 Millimeter)
5. Rasch über die Rasenfläche führen
6. Längs und quer vertikutieren
7. Gelöstes Moos und Unkraut einsammeln
8. Optional: Rasen nachsähen
9. Optional: PH-Wert messen und ggf. nachdüngen
10. Optional: Bei lehmigem Boden Sand verteilen
11. Rasen mehrere Wochen nicht belasten


Was ist vertikutieren?

Beim Vertikutieren wird die oberste Bodenschicht (Grasnarbe) wenige Millimeter vertikal angeritzt. Horizontal liegendes Pflanzenmaterial wird so gelockert und vom vertikal wachsenden Rasen getrennt.

Warum sollte man den Rasen vertikutieren?

Das Vertikutieren des Rasens hat gleich mehrere Vorteile für Grasflächen. Zu den wichtigsten gehören:

  • Andere Pflanzen, die den Rasen mit der Zeit verdrängen, werden entfernt.
  • Der Rasen bekommt deutlich mehr Sauerstoff.
  • Feuchtigkeit und Nährstoffe können sich besser verteilen und an die Wurzeln gelangen.

Die 10 wichtigsten Tipps, um den Rasen zu vertikutieren

Prinzipiell ist das Vertikutieren des Rasens keine schwere Aufgabe, allerdings sollten Sie auf ein paar Dinge sowie eine gewisse Reihenfolge grob achten. Das ist zum einen wichtig, um dem Rasen nicht zu schaden und zum anderen, um zeitsparend beim Vertikutieren zu arbeiten. Die folgenden 10 Tipps helfen Ihnen beim richtigen Vorgehen:

1. Der richtige Zeitpunkt zum Rasen vertikutieren

Damit der Rasen während und nach dem Vertikutieren nicht zu sehr belastet wird, ist das richtige Wetter wichtig. Grundsätzlich kann der Rasen von April bis September (kein Frost) vertikutiert werden. In der Regel wird der Frühling bevorzugt zum Vertikutieren von Rasenflächen genutzt. Der Rasen selber sollte beim Vertikutieren trocken sein.

2. Erst Rasen mähen

Damit das Gras so wenig wie möglich beim Vertikutieren geschädigt wird, sollte der Rasen vorab kurz gemäht werden.

Tipp: Wenn Sie regelmäßig Rasen mähen, entwickelt sich auch weniger Rasenfilz. So bleibt der Rasen länger stark und Sie haben weniger Arbeit beim Vertikutieren.

3. Der richtige Vertikutierer

Die Wahl des richtigen Vertikutierers richtet sich nach der Größe der Fläche. Es gibt manuelle-, elektrische- und benzinbetriebene Vertikutierer. Bei kleinen Rasenflächen reichen oft Handvertikutierer. Diese gibt es mit und ohne Räder. Beim Vertikutieren des Rasens von Hand sollten Sie darauf achten, dass der Druck über die gesamte Fläche gleichmäßig ausgeübt wird. Bei größeren Rasenflächen sind elektrische Vertikutierer kraft- und zeitsparender. Benzinvertikutierer haben den Vorteil, dass zum einen die Reichweite deutlich größer ist und man zum anderen beim Vertikutieren nicht auf das Kabel achten muss. Vertikutierer können in den meisten Baumärkten auch geliehen werden.

4. Den Rasen nicht zu tief vertikutieren

Einer der häufigsten Fehler beim Vertikutieren des Rasens ist, dass zu tief in die Grasnarbe geschnitten wird. 2 bis 3 Millimeter sind optimal, damit sich der Rasen anschließend wieder gut erholen kann.

5. Längs und quer vertikutieren

Ideal beim Vertikutieren ist es, wenn Sie die Rasenfläche sowohl längs als auch quer vertikutieren. Wenn Ihr Rasen an manchen Stellen bereits stark verdrängt wurde und Sie den Rasen nicht nachsäen möchten, sollten Sie vorerst nur in eine Richtung vertikutieren und dies frühestens 2 bis 3 Monate später erneut wiederholen. So hat Ihr Rasen ausreichend Zeit, sich zu stärken.

6. Das gelockerte Rasenfilz entfernen

Durch das Vertikutieren des Rasens lösen sich Moos, Unkraut und sonstiger Rasenfilz. Diese sollten Sie nach dem Vertikutieren zusammen harken und entsorgen.

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7. Rasen nachsäen (optional)

Wenn lange nicht vertikutiert bzw. der Rasen lange nicht gepflegt wurde, kann es passieren, dass sich dieser an manchen Stellen nicht mehr erholt und kräftigt, dann muss nachgesät werden. Achten Sie in diesem Fall auf die richtigen Samen. Zertifiziertes Saatgut zum Beispiel für schattige oder sonnige Flächen erleichtert die Wahl der Samen. Verteilen Sie die Samen großflächig über die kahlen Stellen und wässern Sie diese unbedingt, wenn Sie mit allen Schritten fertig sind.

8. Nachdüngen (optional)

Nach dem Vertikutieren kann es sinnvoll sein, den Rasen etwas zu düngen. Ein pH-Test kann bei der Düngerwahl helfen. Solche Tests gibt es günstig im Handel zu erwerben. Der pH-Wert sollte zwischen 5,5 und 7,5 liegen. Oft wird der Boden mit der Zeit zu sauer, wodurch das Gras die Nährstoffe schlechter aufnehmen kann. Dann reicht es, den Boden etwas zu kalken. Ist der Boden basisch (hoher pH-Wert), können Sie zum Beispiel Torf oder Kompost verwenden.

9. Etwas Sand verteilen (optional)

Oft entwickelt sich Rasen an manchen Stellen auch wegen Staunässe schlecht. Das ist meist dann der Fall, wenn der Boden zu lehmig ist. Wenn Sie nach dem Vertikutieren etwas Sand auf dem Rasen verteilen, bleibt der Boden locker und Nässe kann besser einsinken.

10. Den Rasen für mehrere Wochen nicht belasten

Nachdem Sie den Rasen vertikutiert haben, sollte dieser geschont und einige Wochen nicht betreten werden. Stellen, die neu besät worden sind, sollten noch etwas länger geschont werden.