Mindestens 20.000 Stuttgarter haben ihren IQ auf dem Online-Portal „mein-wahres-ich“ getestet. (Symbolbild) Foto: SDMG/Schulz

Das Online-Portal „mein-wahres-ich.de“ hat über einen Zeitraum von einem Jahr drei Millionen Daten aus IQ-Tests ausgewertet und ein Städte-Ranking erstellt. Eine baden-württembergische Stadt belegt den zweiten Platz.

Stuttgart - In welcher deutschen Stadt leben die intelligentesten Köpfe? Mit dieser Frage hat sich das Online-Portal „mein-wahres-ich.de“ beschäftigt. Auf der Seite können Nutzer kostenlos ihren Intelligenzquotienten (IQ) testen. Nun hat das Portal ein Ranking veröffentlicht, das die Durchschnittsintelligenz der 30 größten Städte Deutschlands miteinander vergleicht. Auf dem zweiten Platz liegt eine Stadt in Baden-Württemberg.

Das Ergebnis basiert laut den Betreibern des Portals auf etwa drei Millionen IQ-Tests, die im Laufe des vergangenen Jahres, zwischen Juli 2020 und Juni 2021, erhoben wurden. Hinter dem Portal steckt die Firma Fabulabs aus Berlin, sie betreibt auch weitere Seiten wie Elterngeld.de oder Finanzheld.de.

Stuttgart deutlich hinter Karlsruhe

Das Ergebnis, zu dem „mein-wahres-ich.de“ gekommen ist, ist erstaunlich: Die intelligentesten Menschen leben demnach mit einem Durchschnitts-IQ von 122 in Köln. Dicht gefolgt von Karlsruhe mit 119 Punkten. Auf dem 3. Platz steht Frankfurt am Main (117). Schlusslicht ist Chemnitz mit einem Durchschnitt von 98 IQ-Punkten.

Auch Stuttgart ist in dem Ranking aufgeführt. Allerdings deutlich hinter Karlsruhe auf Platz 13. Stuttgarterinnen und Stuttgarter haben demnach im Schnitt einen IQ von 111. Damit liegt die Landeshauptstadt gleichauf mit Bremen und Kiel. Bereits 2015 hat das Online-Portal ein IQ-Ranking veröffentlicht, auch damals lag Karlsruhe auf Platz zwei – und Stuttgart nur auf Platz acht.

Wie repräsentativ sind die Daten?

IQ-Tests sind umstritten. Sie können beispielsweise keine soziale und emotionale Intelligenz erfassen. Der durchschnittliche Intelligenzquotient eines Menschen beträgt 100 Punkte, der Kölner Wert von 122 ist somit deutlich darüber. Zum Vergleich: Ab 130 Punkten spricht man von Hochbegabung. Angesichts dessen stellt sich die Frage: Wie zuverlässig ist diese Erhebung?

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„Komplett repräsentativ“ sei das nicht, sagt der Geschäftsführer von Fabulabs Patrick Konrad. Schließlich wüssten sie nicht, unter welchen Bedingungen die Probanden teilgenommen haben. Um komplett repräsentative Daten zu bekommen, müssten quasi Laborbedingungen geschaffen werden, die Teilnehmer also in ein Studio eingeladen und unter gleichen Umständen getestet werden. „Die Spannweite liegt zwischen fünf und zehn IQ-Punkten nach oben und nach unten“, sagt Konrad.

Keine anderen Erhebungen dieser Größenordnung

Was für die Glaubwürdigkeit des Rankings spricht, ist die ungeheure Menge an Daten, die gesammelt wurde. Insgesamt berücksichtigten die Betreiber nach eigenen Angaben rund drei Millionen Tests. Über die IP-Adresse gelang es Fabulabs, die Testergebnisse den Städten zuzuordnen, erklärt Konrad. Sie beschränkten sich auf die 30 größten Städte der Bundesrepublik. „Bisher gab es noch niemanden, der das in dieser Größenordnung gemacht hat“, sagt Konrad. Aus jeder Stadt hätten mindestens 20.000 Menschen teilgenommen. Wobei in Millionen-Metropolen wie Hamburg, Berlin, Köln und München sicherlich mehr Probanden einen Test gemacht haben, als beispielsweise in Wuppertal oder Bochum.