Videotelefonie statt große Zusammentreffen – auch während des Fastenmonats. Foto: dpa/Fabian Strauch

Viele Muslime verzichten während des Fastenmonats auf Essen und Trinken bei Tageslicht. Das abendliche Fastenbrechen wird wegen des Versammlungsverbots und der Abstandsregeln allerdings anders ablaufen als sonst.

Stuttgart - Für etwa 700 000 Muslime im Südwesten fällt der Fastenmonat Ramadan in diesem Jahr gänzlich anders aus als sonst. „Wegen der Corona-Krise wird das abendliche Fastenbrechen nur im engsten Familienkreis gefeiert“, sagte der Vorstandschef der Islamischen Glaubensgemeinschaft Baden-Württemberg (IGBW), Muhittin Soylu, am Donnerstag. Auf die traditionellen Einladungen von Freunden, Bekannten und Nachbarn müsse verzichtet werden.

Der Ramadan beginnt an diesem Freitag. Viele gläubige Muslime verzichten dann einen Monat von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang auf Essen und Trinken. Abends sind gemeinsame Mahlzeiten zum Fastenbrechen im Kreis der Familie und mit Freunden Tradition - ein Ritual, das wegen des Versammlungsverbots und der Abstandsregeln nicht wie üblich stattfinden kann.

Am kommenden Dienstag ist eine Schalt-Konferenz islamischer Verbände im Land mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) geplant. Dort werde dem Regierungschef ein gemeinsames Konzept für die schrittweise Öffnung für gemeinsame Gebete in den 350 islamischen Gebetshäusern im Land vorgelegt, sagte Soylu.