In Althütte ist ein DRK-Mitarbeiter niedergeschlagen worden. Foto: Weingand/geschichtenfotograf.de

Nach dem mutmaßlichen Angriff auf einen DRK-Ehrenamtlichen im Rems-Murr-Kreis tappt die Polizei im Dunkeln. Der Ortsvereinsvorsitzende ist entsetzt über den Vorfall am Rande eines Open-Air-Konzerts.

Althütte - Im Fall des am Sonntag in Althütte aufgefundenen bewusstlosen Rot-Kreuz-Mitarbeiters ist die Polizei nach wie vor auf Mithilfe angewiesen. „Bislang sind bei uns keine neuen Hinweise eingegangen“, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Aalen auf Nachfrage.

Wie berichtet, war ein Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in der Nacht auf Sonntag gegen 1 Uhr bewusstlos vor dem Eingang des Feuerwehrgerätehauses entdeckt worden. Der Mann erinnert sich nur noch daran, vor dem Gebäude, das von DRK und Feuerwehr genutzt wird, zwei ihm unbekannte Personen des Geländes verwiesen zu haben. „Er hat sie nach einer kurzen Diskussion kurz begleitet und sich umgedreht, als er dachte, sie würden das Gelände verlassen“, erklärt der DRK-Ortsvereinsvorsitzende Sven Semet. „Daran, was danach passiert ist, kann er sich nicht mehr erinnern.“

„Er war klar als Rot-Kreuz-Angehöriger erkennbar“

Laut Semet und dem Althüttener Bürgermeister Reinhold Sczuka handelt es sich bei dem Mann, der mutmaßlich niedergeschlagen worden ist, um ein langjähriges, verdientes Mitglied des DRK. Auch die Polizei stuft seine Schilderungen als glaubwürdig ein. Der Mann gehörte zu jenen Ehrenamtlichen, die in der Nacht auf Sonntag im Rahmen eines Open-Air-Konzerts in Althütte Dienst taten. Er habe noch Kopfschmerzen, befinde sich aber auf dem Weg der Besserung, so Semet.

Der Vorfall habe seinen Mitstreiter auch seelisch mitgenommen: „Er war klar als Rot-Kreuz-Angehöriger erkennbar – das hat die Leute offenbar nicht daran gehindert, tätlich zu werden. Darüber sind wir entsetzt“, sagt Semet. Gewalt gegen Einsatzkräfte sei ihm im Ortsverein noch nie untergekommen – „und ich bin seit 35 Jahren Rot-Kreuzler“. Gestohlen worden sei nach dem mutmaßlichen Angriff nichts, Einbruchsspuren habe es keine gegeben.

Gegen 1 Uhr ging im Ort ein Konzert zu Ende

Das Open-Air des TSV Althütte zieht regelmäßig viele Besucher aus der ganzen Umgebung in die 4100-Einwohner-Gemeinde im Rems-Murr-Kreis. „Das ist eigentlich immer eine friedliche Veranstaltung für alle Generationen“, sagt Sven Semet. Dennoch fällt auf: Der DRK-Mann muss etwa zu dem Zeitpunkt angegriffen worden sein, an dem das Musikprogramm zu Ende ging.

Die Polizei setzt bei ihren Ermittlungen nun auf Hinweise. Zeugen des Vorfalls werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0 71 91/90 90 zu melden.