Die Demonstrationsstrecke des Radschnellwegs RS 4 soll bis nach Reichenbach verlängert werden. Doch der Bau hat nicht wie geplant Anfang des Jahres begonnen. Foto: Ines Rudel

Nach jahrelangen Planungen hatte das Land den Baustart für den Radschnellweg RS 4 durch das Neckartal für Anfang dieses Jahres geplant. Doch es gibt Verzögerungen.

Noch immer ist unklar, auf welcher Route der Radschnellweg RS 4 zwischen Reichenbach und Stuttgart genau verlaufen soll – zumindest auf Esslinger und Plochinger Gemarkung. Dort zieht sich die Routenplanung weiter hin. Dennoch will das Land noch in diesem Jahr mit dem Bau des Radweges beginnen. Allerdings hat sich auch der Start der Arbeiten schon wieder verzögert: Statt Anfang des Jahres soll nun erst im Sommer mit dem Bau begonnen werden.

 

Bis Ende des Jahres soll die bereits bestehende Demonstrationsstrecke zwischen Ebersbach und Reichenbach bis zum Bahnhof Reichenbach verlängert werden. Eigentlich hätte schon im ersten Quartal mit den Arbeiten begonnen werden sollen, doch laut Regierungspräsidium Stuttgart (RP) gab es Verzögerungen im Hinblick auf das Baurecht. Deshalb habe man den Zeitplan anpassen müssen. Nun will man im Sommer mit dem Bau starten.

Routenplanung in Esslingen hinkt dem Zeitplan hinterher

Auch in Esslingen hinkt man dem Zeitplan hinterher. Schon seit Jahren wird dort um die beste Trasse für den Radschnellweg gerungen. Eigentlich sollten nach einer Begehung im vergangenen Sommer noch Ende 2024 die möglichen Routen vorgestellt werden. Als das nicht klappte hieß es, diese sollten im ersten Quartal 2025 präsentiert werden. Doch vor Ostern werde es nun doch nichts mehr, ist jetzt aus dem Rathaus zu hören.

In den vergangenen Monaten habe die Stadt Esslingen gemeinsam mit dem Regierungspräsidium Stuttgart (RP) vertieft die möglichen Routen untersucht, berichtet Baubürgermeister Hans-Georg Sigel. „Baldmöglichst werden diese Routen im Gemeinderat vorgestellt“, so Sigel. Erst wenn sich der Gemeinderat für eine der Routen entschieden habe, könne der weitere Zeitplan erarbeitet werden. Unterdessen gibt das RP das Ziel aus, noch vor der Sommerpause eine Trasse beschließen zu lassen.

Trassenführung in Plochingen ist weiter ungewiss

In Plochingen ist ebenfalls noch vieles ungewiss. Das Land hat sich für eine Vorzugstrasse entschieden, deren Verlauf durch den Landschaftspark Bruckenwasen die Stadt Plochingen strikt ablehnt. Deshalb entwickele Plochingen derzeit eine Alternativtrasse durch das Filsgebiet mit einer weiteren Bahnunterführung, teilt Bürgermeister Frank Buß mit. Aufgrund der öffentlichen Anhörung des Petitionsausschusses habe sich das Regierungspräsidium dazu entschieden, auch die B-10-Trasse nochmals näher zu untersuchen. Die Stadt hatte diese Route eigentlich favorisiert, sie aufgrund der Signale vom RP aber zunächst als nicht realisierbar eingestuft.

Das Land hat eine Radtrasse durch den Landschaftspark Bruckenwasen vorgeschlagen, die Stadt Plochingen ist jedoch strikt dagegen. Foto: Roberto Bulgrin

Sobald diese drei Trassen auf dem gleichen Planungsstand seien, solle entschieden werden, welche Trasse das Land weiterverfolgt. „Ich gehe davon aus, dass die Ergebnisse spätestens im Herbst 2025 vorliegen“, sagt Buß. Gegen eine Streckenführung entlang des Neckarhafens gebe es allerdings erhebliche Vorbehalte der ansässigen Unternehmen.