Sichere Abstellplätze für Fahrräder gibt es zu wenige im Westen. Foto: dpa

Die SPD-Fraktion im Stuttgarter Westen schlägt vor, in Tiefgaragen wetterfeste und sichere Plätze für Fahrräder anzubieten.

S-West - Radfahren in der Großstadt wird immer populärer, auch in Stuttgart lassen sich ja viele längst nicht mehr von der etwas ungünstigen Topografie der baden-württembergischen Landeshauptstadt abschrecken. Lieber steigen sie auf E-Bikes oder Pedelecs um, die aber eben auch etwas teurer sind. Doch auch andere leidenschaftliche Radler geben für ihr Zweirad gerne mal viel aus. Das Problem ist dann aber oft: wohin damit, wenn man das teure Rad nicht mit in die eigene Wohnung nehmen will oder kann?

Die Verwaltung soll den Antrag prüfen, ob die Plätze baulich möglich sind

Die SPD-Fraktion im Stuttgarter Westen hat nun im Bezirksbeirat einen Antrag eingebracht, in Tiefgaragen nach wetterfesten und sicheren Fahrradabstellplätzen zu schauen. So böten, heißt es in dem Antrag, drei Autostellplätze in Parkhäusern ja fast Platz für mindestens 16 Fahrräder. Die Bezirksbeiräte aus dem Westen unterstützten den Vorstoß der Sozialdemokraten in der jüngsten Sitzung mehrheitlich. Der Antrag geht nun zur Prüfung an die Verwaltung. Ist das baulich und organisatorisch möglich, und wie hoch wären die Kosten dafür?

Auch das wo ist natürlich entscheidend: In welchen Tiefgaragen gibt es überhaupt Platz? Entsprechende Tiefgaragen hat die SPD ebenfalls in ihrem Antrag bereits vorgeschlagen wie zum Beispiel die unter dem Rossbollengässle oder der Sporthalle des Friedrich-Eugens-Gymnasiums. „Da gibt es Parkplätze, wo man mit dem Auto wirklich auch nur sehr schwer reinkommt“, sagt Heiner Scholz (SPD).

Im Westen fehlt es an sicheren Fahrradabstellplätzen

Die Fraktion schlägt auch vor, die baulichen Maßnahmen möglichst einfach zu halten, also lediglich Fahrradständer oder Fahrradbügel nachzurüsten. Organisatorisch sieht man da bei der SPD eher eine größere Hürde, nämlich in der Verfügbarkeit der Stellplätze. Aber dort könnte man beim „Auslaufen der nächsten drei Mietverträge anschließend drei freie Plätze zusammenlegen“, heißt es in dem Antrag.

Bezirksvorsteher Reinhard Möhrle sieht ebenfalls einen Mangel an Fahrradabstellplätze im Westen. „Aber man muss schauen, wie die Akzeptanz für Abstellplätze in der Tiefgarage ist.“

Auch von der CDU-Fraktion gab es in der jüngsten Sitzung einen Antrag zum Thema Fahrradabstellplätze.. Die Fraktion hatte Vorschläge für neue Fahrradbügel an verschiedenen Orten im Westen gemacht. Der Antrag wurde jedoch abgelehnt. Möhrle bezeichnet den Verlauf des Abstimmungsprozesses als „etwas unglücklich“. Andere Bezirksbeiräte hätten einige Änderungen an dem Antrag gewünscht, das habe die CDU aber nicht gewollt. „Sonst hat ja eigentlich niemand etwas gegen neue Fahrradstellplätze“, betont Möhrle.

Ausschuss für Radverkehr angedacht

Insgesamt habe man in letzter Zeit viele Anträge zum Thema Radverkehr im Bezirksbeirat West gehabt. Deshalb sei auch innerhalb des Gremiums die Idee entstanden, eventuell einen Ausschuss oder eine Arbeitsgruppe zu gründen, die sich speziell einmal mit dem Radverkehr im Westen beschäftigen und Vorschläge zusammenfassen soll. Möhrle hält das auch für ein einfacheres Vorgehen gegenüber der Verwaltung, als wie bisher immer wieder einzelne Anträge zu stellen.

Bisher ist man sich innerhalb des Gremiums nicht einig, ob dieser Ausschuss nun über den Verkehr allgemein oder nur über den Radverkehr beraten soll. Darüber wollen sich die Parteien nun erst einmal innerhalb ihrer Fraktionen austauschen.