Ein Nachtrennen, ein Stadtrennen und ein Bergrennen – der Rems-Murr-Pokal, das einzige internationale Drei-Etappen-Radrennen in Deutschland, verlangt den Fahrern viel ab. Foto: Patricia Sigerist

Der 10. Rems-Murr-Pokal startet ohne den Seriensieger Jannik Steimle an diesem Freitag mit dem Nachtrennen in Schorndorf, rollt am Samstag durch Backnang und endet am Sonntag in Fellbach mit der Tempojagd durch die Weinberge.

Fellbach - Ein Nachtrennen, ein Stadtrennen und ein Bergrennen – der Rems-Murr-Pokal, das einzige internationale Drei-Etappen-Radrennen in Deutschland, verlangt den Fahrern viel ab. Ein hochkarätiges Starterfeld hat für die zehnte Auflage gemeldet. Bundesligateams wie „LKT Team Brandenburg“, „Team SchnelleStelle.de Ur-Krostitzer“ und „Team Sauerland NRW p/b SKS Germany“ oder die Mannschaft von „Vorarlberg Santic“, das zweitplatzierte Team bei der 71. Österreich-Rundfahrt, treten bei der Jubiläumsausgabe der dreitägigen Rennserie in die Pedale. Der Startschuss fällt an diesem Freitag in Schorndorf. Finale und Höhepunkt ist am Sonntag die Tempojagd durch die Weinberge am Fellbacher Kappelberg.

Um 18 Uhr startet die Jubiläumsausgabe in der Altstadt mit dem Jedermann-Rennen

Die vergangenen Tage haben an den Nerven von Marc Sanwald und Christian Schröder vom Activity-Racing-Team des TSV Schmiden gezerrt. Lange mussten die Organisatoren des Rems-Murr-Pokals um die Etappe in Backnang bangen, da auf einem Teilabschnitt der Strecke eine Baustelle ohne Fahrbahnbelag im Weg war. Das Hindernis ist beseitigt, doch an diesem Freitag steigt der Adrenalinspiegel bei allen Beteiligten noch einmal in die Höhe. Zur Mittagszeit müssen die speziellen Absperrgitter ankommen, die von Speditionen aus Ingersheim nach Schorndorf transportiert werden. Sonst wird es mit dem Aufbau und Zeitplan eng. Um 18 Uhr startet die Jubiläumsausgabe in der Altstadt mit dem Jedermann-Rennen. Um 20.40 Uhr gehen dann erstmals die 70 Profi-Fahrer in der Elite-Klasse auf die Strecke: 700 flache Meter pro Runde, auf denen es eng und schnell zugehen wird. Am Samstag sammeln sich die Rennfahrer zur zweiten Etappe in der Backnanger Marktstraße, die um 16.30 Uhr gestartet wird.

An allen Tagen werden zwei Filmteams dabei sein

Hier müssen die drahtig-muskulösen Männer pro Runde 1,5 Kilometer und 15 Höhenmeter bewältigen. Am Sonntag geht es dann ins Grüne, was aber alles andere als ein gemütlicher Ausflug für die Männer im Rennsattel wird. Denn am Kappelberg folgt von 14.30 Uhr an der große Showdown der Besten um den diesjährigen Gesamtsieg. Auf der schwierigsten Etappe der dreitägigen Serie müssen die Fahrer pro Runde 3,33 Kilometer und 80 Höhenmeter bewältigen. An allen Tagen werden zwei Filmteams dabei sein, und auch Bilder vom 2. Fellbacher Klapprad-Cup liefern, der um 13.50 Uhr gestartet wird.

Drei Rennen, drei Städte, die hinter dem Speichen-Spektakel stehen: In Schorndorf wird der Oberbürgermeister Matthias Klopfer das Feld losschicken, in Backnang sein Kollege Frank Nopper.

Jannik Steimle, der in den vergangenen vier Jahren den Rems-Murr-Pokal dominiert hat, ist diesmal nicht dabei

In Fellbachs wird der Erste Bürgermeister Johannes Berner den Startschuss geben. Abgesagt hat Rudolf Scharping, der Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer – mit Verweis auf die parallel stattfindenden deutschen Meisterschaften der Bahn- und Trialfahrer in Berlin. Dafür wird Simon Baumgarten, bisher Kapitän des Handball-Bundesligisten TVB Stuttgart, zweimal vor Ort sein, in Schorndorf und am Sonntag in Fellbach. Der 1,93 Meter große Kreisläufer zieht sich nach 138 Bundesliga-Spielen und 226 Tore ins zweite TVB-Team zurück. „Vielleicht gelingt es, ihn für den Radsport zu begeistern“, sagt Marc Sanwald.

Jannik Steimle, der in den vergangenen vier Jahren den Rems-Murr-Pokal dominiert hat, ist diesmal nicht dabei. Der 23-Jährige startet für das Rad-Team Vorarlberg bei der Portugal-Rundfahrt, die am Donnerstag begonnen hat. Nachdem der Favorit das Feld geräumt hat, ist an der Spitze Platz für Marcel Fischer.

Vom gastgebenden TSV Schmiden startet kein Radfahrer beim Rennen der Elite

Der 31-Jährige, der in der Bundesliga für die RSG Heilbronn antritt, zählt zu den aussichtsreichsten Kandidaten auf den Gesamtsieg. Er stand in diesem Jahr bereits viermal ganz oben auf dem Podest und führt die Wertung im Heuer-Cup 2019 an, der baden-württembergischen Straßenrennserie. Vor wenigen Tagen belegte Marcel Fischer beim Jubiläumskriterium zur 1250-Jahr-Feier in Roschbach den sechsten Platz, vergangene Woche war er in einem starken internationalen Feld Zweiter beim 11. Altstadt-Kriterium in Füssen.

Vom gastgebenden TSV Schmiden startet kein Radfahrer beim Rennen der Elite. „Das Feld ist zu gut, von uns kann da keiner mehr mithalten“, sagt Marc Sanwald. Außerdem wird jede helfende Hand bei der Organisation gebraucht.