Die Planung eines Radschnellwegs gestaltet sich in Plochingen schwierig. Foto: dpa/Christoph Schmidt

Eine Petition hat das Regierungspräsidium Stuttgart dazu veranlasst, in Plochingen nun doch eine weitere Trassenvariante für den Radschnellweg entlang der B 10 prüfen zu lassen. Angestoßen hat die Petition ein Landwirt in Plochingen.

Löst sich jetzt der Knoten bei der Planung des Radschnellwegs (RS4) im Bereich Plochingen? Jedenfalls wird nun doch auch eine Trassenführung entlang der B 10 geprüft. Das war die überraschende Nachricht, die die Zuhörer kürzlich im Ausschuss für Bauen, Technik und Umwelt (ABTU) aufhorchen ließ.

 

Im Rahmen eines Tagesordnungspunktes zum Filsgebiet West kam zur Sprache, dass das Regierungspräsidium (RP) diese Variante nun doch näher untersuchen wolle. Das ist offenbar das Ergebnis einer Anhörung, zu der der Petitionsausschuss des Landtags im Januar nach Plochingen gekommen war. Hintergrund dafür war eine Petition, die eine Initiative um Landwirt Bernd Gutmann eingereicht hatte. Gutmann sieht durch den aktuell geplanten Verlauf des RS4 über den Filsweg seinen Hof bedroht.

Plochingen hat die Signale des Landes offenbar falsch verstanden

Bei der Anhörung war intensiv über eine Trassenführung entlang der B 10 gesprochen worden. Danach habe das RP veranlasst, dass diese „nun doch auch bis zur Vorentwurfsreife untersucht wird“, bestätigt Bürgermeister Frank Buß. Die Stadt hatte diese Variante eigentlich bevorzugt, aber die Signale vom Land so verstanden, dass das chancenlos sei. Worauf Plochingen eine weitere Alternative entwickelte, die zwar anders als die Vorzugstrasse des Landes den Landschaftspark Bruckenwasen ausspart, aber eben über den Filsweg verläuft. Jetzt stehen wieder drei Routen nebeneinander, die gleichberechtigt geplant werden – bis zur Abwägung, welche davon umgesetzt wird.

Stadt würde die neue Variante begrüßen

Landwirt Bernd Gutmann freut sich über diese Entwicklung und hofft, dass die B 10-Trasse den Zuschlag bekommt. Dafür würde er auch seine Grundstücke zur Verfügung stellen, sagte er gegenüber unserer Zeitung. Auch für die Stadt sei dies „die Lösung, die uns am wenigsten Probleme bringt, sowohl was den Bruckenwasen angeht als auch fürs Filsgebiet“, so der Bürgermeister. Sie könne an die neue Fahrradbrücke über die Fils ebenso angebunden werden wie der Filsweg, ist er überzeugt. In Richtung B 10 folgt dann eine Steigung, die die Planer aber für akzeptabel halten. Sie könnte mit einem Schwenk oder mit dem Abgraben von Gelände entschärft werden. Allerdings würde der Filsweg in diesem Fall ebenerdig gekreuzt. Gutmann sieht auch das kritisch und hatte die Idee eingebracht, gleich in die Höhe zu gehen und ihn mit einer weiteren Brücke zu überspannen. Ob das realistisch sei, werde man sehen, meint Buß.