In London sitzen die Pioniere des Digital Streetwork Foto: imago images/Westend61

Was machen andere Länder gegen Radikalisierung im Netz und Fake-News? Zwei Beispiele aus England und Litauen.

Stuttgart - Die Pioniere des Digital Streetwork sitzen im britischen Königreich. Das Institute for Strategic Dialogue (ISD) ist eine unabhängige Denkfabrik mit Sitz in London, die bereits seit 2006 Extremismus erforscht sowie Gegen- und Präventivmaßnahmen entwickelt. In ihrem jüngsten Projekt „Counter Narrative“ (Gegenerzählung), das von Facebook mitfinanziert wird, identifiziert das Institut radikalisierungsgefährdete Internetuser und tritt mit diesen anschließend in Kontakt. „In einem mehrstufigen Prozess filtern wir Facebook-Konten heraus, die sich mit Webseiten beschäftigen, die mit Extremismus in Verbindung gebracht werden oder die Personen mit extremen Standpunkten anziehen“, sagt eine ISD-Sprecherin. Eingesetzt werden dabei neuste Technologien der Spracherkennung. Auf diese Weise wurde bisher aus 42 000 Gefährdeten oder angehenden Extremisten ein Kreis aus 800 Personen destilliert, zu denen man über die Messenger-Funktion von Facebook Kontakt aufnahm. Bei der Art der Ansprache wurden demografische Indikatoren berücksichtigt, die man über die Person im Netz fand, wie Geschlecht oder Alter.