Eine Regiorad-Ausleihstation: Jetzt sind auch Pedelecs im Angebot. Foto: factum/Bach

Seit Mai gibt es das Radausleihsystem Regiorad, das wie sein Vorgängermodell Call-a-bike von einem Tochterunternehmen der Deutschen Bahn betrieben wird. Bisher gab es aber nur „normale“ Leihräder, jetzt sind auch Pedelecs im Einsatz.

Stuttgart - Das neue Radausleihsystem Regiorad bietet in Stuttgart und 19 angrenzenden Kommunen jetzt auch Leihfahrräder mit elektrischem Antrieb an. Seit Anfang Oktober stehen nach Angaben des Betreibers Deutsche Bahn Connect 270 neue Pedelecs an rund 100 Ausleihstationen bereit: 150 in Stuttgart, 120 in der Region. Sie ergänzen die Flotte der 700 konventionellen Räder, die es seit Mai dieses Jahres gibt.

Rathaus ist zufrieden

„Wir liegen damit voll im Plan“, sagt Ralf Maier-Geißer, der im Referat des Oberbürgermeisters Fritz Kuhn die Abteilung für nachhaltige Mobilität leitet und seitens der Stadt für das Leihradsystem verantwortlich ist. Auch die neuen Pedelecs, die eigentlich schon im Mai zur Verfügung stehen sollten, erfüllten seine Erwartungen, sagt Maier-Geißer: „Ich habe die Räder am Wochenende an verschiedenen Stationen getestet. Alles hat einwandfrei funktioniert“. Die blauen Regiorad-Räder werden als Pedelec mit einem elektrischen Nabenmotor ausgestattet, der im Hinterrad sitzt. Er unterstützt den Fahrer beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 25 Kilometer pro Stunde.

Für die registrierten Kunden bei Regiorad ist die Nutzung der Pedelecs bis 31. Dezember in der ersten halben Stunde kostenlos. Danach sind zehn Cent je Minute, jedoch maximal vier Euro pro Stunde fällig. Mit der Polygocard sinkt der Stundenpreis auf drei Euro. Der Tagespass liegt bei 16 und zwölf Euro. Bei den konventionellen Rädern kostet die halbe Stunde einen Euro (für Polygocardbesitzer ist die erste halbe Stunde kostenfrei), der Tag zehn Euro.

Bisher 21 000 Kunden

„Regiorad kommt bei den Nutzern gut an“, sagt auch ein Sprecher der Bahn, „wir haben 21 000 Kunden mit steigender Tendenz.“ Auch Maier-Geißer ist mit der Einführung des Angebots „sehr zufrieden“. Die vertraglich fixierten Vereinbarungen würden eingehalten.

Die Bahntochter DB Connect hatte die Ausschreibung im vergangenen Jahr gewonnen, in deren Rahmen die bisher von verschiedenen Anbietern betriebenen Ausleihsysteme in Stuttgart und den Städten der Region unter einem Dach vereint wurden. In Stuttgart war die Bahn bisher mit dem auch in anderen Städten angebotenen Call-a-Bike präsent, in der Region war der Konkurrent Nextbike aus Leipzig aktiv, der in der Ausschreibung unterlag. Das Angebot von Regiorad gibt es momentan in 20 Städten und Gemeinden, bis Ende des Jahres kommen die 13 Nextbike-Standorte dazu, die von November an umgerüstet werden. Dann sollen in der Region 475 Pedelecs und 730 Fahrräder an 135 Stationen zur Ausleihe bereitstehen. Im Frühjahr 2018 soll es auch Lastenräder geben. Die Pedelecs sind verfügbar in Böblingen, Ditzingen, Eislingen, Freiberg, Gerlingen, Kernen, Leinfelden-Echterdingen, Leonberg, Ludwigsburg, Plochingen, Rechberghausen, Renningen, Rutesheim, Sachsenheim, Schwäbisch Gmünd, Stuttgart, Urbach, Wäschenbeuren, Winterbach, Wolfschlugen. Bis Ende des Jahres kommen hinzu: Aalen, Backnang, Bietigheim-Bissingen, Fellbach, Filderstadt, Herrenberg, Holzgerlingen, Kirchheim/Neckar, Kirchheim/ Teck, Remseck, Schwieberdingen, Vaihingen, Waiblingen, Weinstadt.