Was hat es mit dem Quiet Quitting auf sich? Foto: Ariya J / shutterstock.com

Erfahren Sie hier, welche Bedeutung die Begriffe „Quiet Quitting“ und „Quiet Firing“ im Arbeitsleben haben.

Vermutlich haben Sie den Begriff „Quiet Quitting“ in den letzten Monaten in den Medien oder sozialen Netzwerken aufgeschnappt. Dort geistert er seit geraumer Zeit herum, wird jedoch meist ohne richtigen Kontext verwendet. Was es genau mit dem Quiet Quitting auf sich hat und was „Quiet Firing“ bedeutet, haben wir nachfolgend für Sie zusammengefasst.

Was ist Quiet Quitting?

Quiet Quitting könnte man als „Stilles Kündigen“ ins Deutsche übersetzen. Gemeint ist, dass ein Arbeitnehmer seine Arbeitsleistung auf das absolute Minimum herunterfährt und nur so viel erledigt wie nötig ist, um seinen Job nicht zu verlieren. Er zeigt keine Ambitionen, über die in der Jobbeschreibung genannten Anforderungen hinauszugehen, Überstunden zu machen oder nach Feierabend auf E-Mails zu antworten.

Die Motive für Quiet Quitting können vielschichtig sein. Es scheint jedoch drei Hauptgründe zu geben. Zum einen sind die Arbeiter schlicht überfordert und versuchen durch die Reduktion auf das Leistungsminimum ihre Work-Life-Balance zu verbessern. Zum anderen scheint die Erkenntnis, dass das Leben mehr als Arbeit zu bieten hat, ebenfalls ein Grund für Quiet Quitting zu sein. Auch die Motivation, in der Freizeit einem Nebenerwerb, vor allen Dingen online oder als Freelancer nachzugehen, kann zum Quiet Quitting führen. Denn so schaufelt man sich mehr Zeit frei, um nebenberuflich tätig zu werden.

Das Phänomen des stillen Kündigens ist dabei keinesfalls neu. Vermutlich gibt es die Quiet Quitters bereits seit Anbeginn der Lohnarbeit. Neu ist lediglich, dass die nachlassende Arbeitsmotivation vor allen Dingen durch TikTok zu einer Art Trend avancierte, der mit dem Hashtag „Quiet Quitting“ vertagt wurde. Den Auslöser sehen dabei viele in der Covid-19-Pandemie, die das Arbeitsleben für Milliarden von Arbeitern auf den Kopf gestellt hat. Homeoffice und Quarantäne haben etlichen Menschen bewusst gemacht, wie viel Zeit sie normalerweise bei der Arbeit oder auf dem Weg dorthin verbringen. Das Quiet Quitting kann daher als eine Art Ausgleichseffekt verstanden werden, der durch die Pandemie befeuert wurde.

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Was bedeutet Quiet Firing?

Dem Quiet Quitting steht das Quiet Firing (Stilles Feuern) gegenüber. Also im Prinzip die Reaktion der Vorgesetzten auf die nachlassende Arbeitsmotivation der Angestellten. Ebenso wie die Mitarbeiter beim Quiet Quitting nicht den entscheidenden Schritt zu kündigen wagen, schmeißen die Chefs die Angestellten beim Quiet Firing nicht einfach raus. Sie versagen ihnen lediglich gewisse Annehmlichkeiten oder machen keine Zugeständnisse mehr.

Maßnahmen des Quiet Firing können zum Beispiel die Verwehrung von Gehaltserhöhungen, Beförderungen oder Weiterbildungsmaßnahmen sein. Aber auch die absichtliche Verschlechterung der zwischenmenschlichen Beziehungen, der internen Kommunikation oder der Arbeitsatmosphäre an sich können als Quiet Firing verstanden werden. Profane Arbeitsaufgaben, fehlende Unterstützung und ein allmählicher Ausschluss aus dem Team tun ihr Übriges.

Im Endeffekt geht es beim Quiet Firing darum, den Arbeiter zur Kündigung zu bringen, da das Quiet Quitting an sich noch keinen Kündigungsgrund darstellt. Schließlich erledigen die Angestellten ihre Arbeit gerade so gut, dass das Unternehmen am Laufen gehalten wird. Ziel des Quiet Firings ist es daher, den Arbeitsplatz für den Quiet Quitter so ungemütlich wie möglich zu machen, sodass er von selbst zum Quitter wird.