Haben Großes vor: Roberto Marrone (li.) und Henryk Wieschalla Foto: Maronne

Roberto „Robbie“ Marrone, ein Radler aus Deizisau, will mit seinem Kumpel Henryk Wieschalla aus Berlin Nordamerika durchqueren – und Geld für die Knochenmarkspenderdatei DKMS sammeln.

Sie hatten ihre Radtour akribisch vorbereitet. Wie man so ein Unternehmen von 5500 Kilometer Länge durch einen fremden Kontinent eben akribisch vorbereiten kann. An diesem Samstag wollte Roberto „Robbie“ Marrone, 50, Großhandelskaufmann aus Deizisau, mit seinem Kumpel Henryk Wieschalla, 48, einem Berliner Polizisten, zur großen Fahrt aufbrechen – von Los Angeles nach New York. Quer durch die USA. Das war der Plan.

Dann am vergangenen Wochenende die Schreckensnachricht: In Heidenheim an der Brenz übersieht Marrone bei einer Trainingsfahrt eine Treppe am Schloss, fällt kopfüber vom Rad und muss mit fünf Stichen am Knie genäht werden. „Ich wollte es einfach noch ein bissle spannender machen“, sagt Roberto Marrone.

Wird das Knie halten?

Nach einer Woche des Wartens und des Bangens ist das Duo inzwischen samt seinen Rennrädern in Kalifornien gelandet. „Wir werden in Los Angeles losfahren“, erzählt Marrone, „und wollen in drei Tagen Las Vegas erreichen. Mal schauen, ob mein Knie das mitmacht. Bisher schaut es ganz gut aus. Außerdem wird so eine Sache vor allem im Kopf entschieden.“

Das Duo radelt mit kleinem Gepäck, was kein Fehler ist, hat es sich doch einen Tagesschnitt von 200 Kilometern vorgenommen. Auf den ersten Etappen wollen sie es allerdings etwas ruhiger angehen lassen, wegen des Knies. An Tag zehn darf Henryk dann bei seinem Freund die Fäden ziehen. Die Tour sei im Groben geplant, sagt Marrone, „aber wir werden flexibel reagieren“. Gesetzt ist nur eines: „Ich habe mir vorgenommen, einmal im Mississippi zu schwimmen.“

„Mit siebzig machst du das nicht mehr“

Und warum nimmt man so eine Strapaze auf sich? „Weil du das mit siebzig nicht mehr machst“, meint Marrone. Außerdem hoffen die beiden, mit ihrer Aktion Aufmerksamkeit zu erwecken und so Geld für die Knochenmarkspenderdatei DKMS zu sammeln. Der Anstoß dazu kam, als ein Kind aus der Parallelklasse von Marrones Tochter an Knochenmarkkrebs erkrankte. „So was steckst du nicht einfach weg. Auch, weil du weißt, dass es jeden treffen kann.“

Im Internet kann man die Radtour der beiden deutschen Amerikafahrer auf der Spendenseite www.einmalquer.de verfolgen. Oder auf Instagram unter biking_usa.