Die Zwillingstürme der Deutschen Bank in Frankfurt. Foto: dpa/Arne Dedert

Vor drei Jahren hatte Bankchef Christian Sewing den Abbau von 18.000 Stellen angekündigt. Zuletzt ist die Zahl der Mitarbeiter aber gestiegen.

Frankfurt - Die Belegschaft der Deutschen Bank ist trotz des laufenden Sparprogramms in den vergangenen drei Monaten gewachsen. Gegenüber dem zweiten Quartal stieg die Zahl der Vollzeitstellen weltweit um gut 700 auf 84 500, wie das Institut bei der Vorstellung seines Quartalsberichts mitteilte. Dabei hatte die Bank 2019 angekündigt, die Belegschaft bis Ende 2022 auf 74 000 Stellen zusammenzuschrumpfen.

Der Kostendeckel wurde bereits aufgehoben

Nach dem fünften Quartalsgewinn in Folge – in den zurückliegenden drei Monaten verdiente die Bank unter dem Strich 200 Millionen Euro – scheinen die Sparziele nicht mehr in Stein gemeißelt. Bereits im Juli hatte das Institut den Plan aufgegeben, die jährlichen Betriebskosten 2022 auf 16,7 Milliarden Euro zu senken. Ob es beim Stellenabbau in der ursprünglich angekündigten Größenordnung bleibt, darf nun ebenfalls bezweifelt werden – Finanzvorstand James von Moltke legte sich auf der Pressekonferenz am Mittwoch hierzu nicht fest.

Die wichtigsten Ziele der Bank seien die Steigerung der Eigenkapitalrendite und der Kosteneffizienz, sagte von Moltke. Hier spiele natürlich der Personalabbau eine wichtige Rolle. Seit Ankündigung des Sparprogramms 2019 habe es aber „viele Veränderungen“ gegeben, beispielsweise aufgrund von Festanstellungen zuvor freier Mitarbeiter. Allerdings würden in den nächsten Quartalen wieder mehr Stellen wegfallen, unter anderem durch die bereits angekündigten Filialschließungen. Der jüngste Personalzuwachs sei „gezielten Neueinstellungen“ geschuldet, etwa im für die Bank wichtigen Geschäft mit Staatsanleihen.