Ob ein T-Shirt seine schöne Farbe behält, kann man schon beim Kauf erkennen Foto: Fotolia/Beauty of Life

Verzogene Nähte, ausgeleierter Kragen, verblichene Farbe: Nach einigen Wäschen ist ein neues T-Shirt oft reif für die Altkleidersammlung. Wir geben Tipps, wie man schon beim Kauf gute Qualität von Bekleidung erkennen kann.

Das Etikett

Häufig werden die Stoffetiketten, auf denen die verwendeten Rohstoffe stehen, im Kragen eingenäht. Dort reiben sie dann unangenehm am Hals. Hinzu kommt, dass hierfür oft ein zu dickes Garn verwendet wird – man sieht den Kontrast zu den dünnen Garnen im Stoff. „Das gibt dann nach einigen Wäschen Löcher an den Etikettenkanten“, sagt Thomas Meyer zur Capellen. Deshalb rät er zu sauber ins Shirt eingedruckten Etiketten.

Die Pflege

Feinwaschmittel, 30 oder 40 Grad Schonwaschgang und nicht in den Wäschetrockner: So bewahrt man sich die Qualität und die Passform von T-Shirts am besten. „Statt zu schleudern dreht man das Shirt in ein Handtuch ein, um Feuchtigkeit herauszunehmen. Dann wird es in Form gezogen und flach liegend an der Luft getrocknet“, sagt Textilexperte Meyer zur Capellen. Wem das zu aufwendig ist, kann die Wäsche auch anschleudern, in Form ziehen und auf Kleiderbügel gehängt trocknen.

Das Herkunftsland

„Herkunftsländer wie Bangladesch oder Pakistan würde ich wegen oft mangelnder Qualität und den Arbeitsbedingen dort eher meiden“, sagt Thomas Müller zur Capellen. Türkei, Frankreich, Portugal oder Deutschland hingegen hält er in der Textilproduktion für „relativ vertrauenswürdig“. Allerdings muss das Herkunftsland bei Bekleidung nicht angeben werden. Und wenn ein Land auf dem Etikett steht, ist es auch nur das, wo der Hauptteil der Produktion stattgefunden hat.

Die Nähte

Gut gefasst, flach (die beiden Stoffteile werden nebeneinander gelegt zum Nähen, nicht übereinander), gleichmäßig und nicht gedreht: So sollte eine saubere Naht aussehen, die das T-Shirt auch nach mehrmaliger Wäsche noch in Form hält. „Als Faden ist Baumwolle besser geeignet als Polyester“, sagt Meyer zur Capellen. Während ein Polyesterfaden meist glänzt, sieht ein Baumwollfaden matt und stumpf aus.

Die Farbe

Ob ein T-Shirt lange sein sattes Rot oder dunkles Blau behält, kann man wie folgt testen: Ein Taschentuch anfeuchten und damit etwa eine Minute über das T-Shirt reiben. Färbt das Shirt stark ab, wird es auch in der Waschmaschine schnell viel Farbe verlieren.

Die Struktur

Fühlt sich ein T-Shirt aus Baumwolle beim Kauf schön glatt und weich an, muss das nicht unbedingt einen langen Tragekomfort bedeuten. „Man kann bei der Produktion auch Weichmacher beimischen. Nach zweimal waschen ist das Shirt dann hart und struppig“, sagt Meyer zur Capellen. Solche Weichmacher lassen sich beim Kauf zwar nicht erkennen, wohl aber die Qualität der Fasern: Hierzu legt man das T-Shirt über den Handrücken und streicht mit der anderen Hand darüber. Sieht man im Licht viele lange Fasern abstehen, ist das kein gutes Zeichen. „Solche Fasern sorgen auch für Pilling auf den Shirts, also die kleinen Fusseln.“

Die Passform

Reine Baumwoll-Shirts leiern nach ein paar Mal Tragen und Waschen stark aus. „Durch einen Anteil von etwa acht Prozent Elastan wird die Passform verbessert“, sagt Textilprofessor Meyer zur Capellen. Ein kleiner Test vor dem Kauf: Das T-Shirt leicht mit beiden Händen auseinander ziehen. Danach sollte es wieder in die Grundform zurückgehen.

Das Material

„100 Prozent Baumwolle“: Diese Angabe auf dem Etikett klingt für Viele nach einer guten Kaufentscheidung. „Tatsächlich sind solche T-Shirts aber wenig elastisch, laufen nach dem Waschen häufig ein und knittern stark“, sagt Textilexperte Thomas Meyer zur Capellen.

Er rät zu Mischungen aus Baumwolle und Modal oder Lyocell, auch bekannt als Tencel. „Beides sind Produkte, die aus natürlichen Rohstoffen industriell hergestellt werden und nachhaltig sind.“ Baumwolle hingegen verbraucht beim Anbau viel Fläche und Wasser (10 000 Liter für ein T-Shirt). Auch eine Mischung aus Polyamid (65 Prozent), Baumwolle (30 Prozent) und Elastan (5 Prozent) sorge für eine gute, stabile Passform. Wer dennoch reine Baumwolle bevorzugt, sollte auf den Zusatz „mercerisiert“ achten. „Ein solcher Stoff hat ein feines, gleichmäßiges Aussehen und lässt sich gut häufig waschen.“

Der Preis

Ob vier Euro der vierzig: Der Preis ist beim T-Shirt-Kauf kein Anhaltspunkt für die Qualität. „Bei Markenprodukten zahlt man teilweise bis zu 20 Euro für Werbung und Marketing“, sagt Thomas Meyer zur Capellen. Außerdem wird der Preis stark von der Stückzahl bestimmt: Verkauft beispielsweise ein Discounter wie Aldi T-Shirts, kann er bei den großen Mengen deutlich geringere Preise anbieten als eine kleine Modemarke – ganz unabhängig von der eingekauften Qualität.