Die Polizei bearbeitete das Foto der Pute. Sie gilt ja nicht mehr als vermisst. Foto: Polizei Lünen

Ein Polizeibericht aus dem nordrhein-westfälischen Lünen sorgt derzeit im Internet für Freude. Der zuständige Beamte beschreibt sehr lebhaft, wie eine ausgebüxte Pute eingefangen wird.

Lünen - Von Stinkbomben über „Becker-Hecht“ bis zur Luftunterstützung – ein äußerst amüsanter Polizeibericht sorgt derzeit im Internet für einige Lacher. Eigentlich geht es nur um eine vermisste Pute, die von Beamten der Polizeiwache Lünen eingefangen wird. Doch der dazugehörige Text könnte auch aus der Feder von Loriot stammen.

Der Vorfall ereignete sich am Dienstag in nordrhein-westfälischen Lünen. Den Beamten wurde ein „vermutlich unter Drogen stehender Truthahn“ gemeldet. Doch das kundige Einsatzteam stellte schnell den Irrtum fest: „Eine Beamtin identifizierte das verdächtige Geflügel sofort als die vermisste Pute. Ein Truthahn konnte ausgeschlossen werden“, schreiben die Polizisten in dem Bericht.

Doch der Einsatz gestaltete sich äußerst schwierig. Denn: „Kurz vorm Zugriff entzog sich die Pute der Ingewahrsamnahme durch ein überraschendes und waghalsiges Flugmanöver. Gleichzeitig landeten mehrere gezielt von der Pute auf die Beamtin abgeworfene Stinkbomben gefährlich nah neben ihr auf dem Boden. Sie blieb unverletzt.“

Das Federvieh konnte sich vorläufig aus dem sich zuziehenden Netz der Beamten befreien. Diese überlegten kurz, „Luftunterstützung anzufordern“, doch dann machte das Tier einen entscheidenden Fehler. „Der Beamte nutzte eine leichte Unachtsamkeit in der Deckung der vermissten Pute und schmiss sich todesmutig mit einem ‚Becker-Hecht’ auf das Geflügel.“

Eine Passantin lieh den Polizisten anschließend eine Hundetransportbox, in dieser das Tier seinem Besitzer auf der Wache wieder übergeben wurde. Der Bericht schließt mit einem wichtigen Hinweis: „Der Pressemitteilung ist ein Foto der Pute beigefügt. Sie gilt seit gestern nun nicht mehr als vermisst. Nach Inkrafttreten der neuen „Putenschutz-Grundverordnung (PSGVO)“ dürfen wir das Gesicht der Pute daher nicht mehr unverfremdet zeigen.“