Stephan Grünewald Foto: dpa

Nach Ansicht des Psychologen Stephan Grünewald fühlen sich breite Bevölkerungsschichten in Deutschland nicht mehr wertgeschätzt. Doch nicht nur von den Eliten, auch vom Staat fühlen sich viele Bürger demnach herabgesetzt.

Köln - Breite Bevölkerungsschichten in Deutschland fühlen sich nach Erkenntnissen des Psychologen Stephan Grünewald nicht mehr wertgeschätzt. „Sie erleben es so, dass die Eliten naserümpfend auf sie herabgucken, weil sie immer noch Fleisch essen, Alkohol trinken, Zigaretten rauchen, Diesel fahren, Unterschichts-TV gucken, Süßspeisen verzehren und die Finger in der Chipstüte fetten“, sagte der Autor („Wie tickt Deutschland?“) und Leiter des Kölner Rheingold-Instituts der Deutschen Presse-Agentur in Köln.

Doch nicht nur von den Eliten, auch vom Staat fühlen sich viele Bürger demnach herabgesetzt und abgeschrieben. Grünewald verweist auf den immer teurer werdenden Wohnraum in Ballungsgebieten. „Da erleben ganz normale Menschen fast ein Vertriebenenschicksal, was zum Teil auch die Ressentiments gegen Migranten erklärt.“