Viele Menschen kauen an den Fingernägeln herum - oftmals unbewusst. Foto: DreamBig/ Shutterstock

Wer sagt, dass er keine Marotte hat, lügt. Angewohnheiten und Ticks hat jeder. Ob sie seltsam, auffällig oder krankhaft sind, ist oft schwer zu unterscheiden.

Stuttgart - Knibbeln, fummeln, fingern, nesteln, bosseln, pulen, friemeln. Es gibt viele Synonyme für das, was man mit seinen Fingern anstellen kann. Unbewusst wandern die Hände zum Mund und zur Nase, zu den Ohren und an den Kopf. Es wird gejuckt und gekratzt, abgebissen und ausgerissen, gebohrt und geknetet. An Haut, Haaren, Lippen, Nägeln und Zähnen herumzufingern kann bei Stress beruhigen.

Doch immer, wenn etwas außer Kontrolle gerät, im Übermaß oder unbewusst geschieht, kann eine Marotte zum Tick und schlimmstenfalls zur psychischen Störung mutieren. In der Medizin wird dieses weitverbreitete Phänomen als Skin Picking Disorder bezeichnet, was übersetzt so viel bedeutet wie Haut-Aufkratzen-Störung. Notorische Knibbler heißen Skin Picker. Skin Picking ist eine offizielle psychische Erkrankung: