Die Hintergründe des mutmaßlichen Amoklaufs in München sind nach wie vor unklar. Foto: dpa

Warum hat der mutmaßliche Amokläufer in München wahllos auf Menschen geschossen? Was zu seinem psychischen Gesundheitszustand bislang bekannt ist.

München - Der Amokläufer von München war wegen psychischer Probleme mehrfach in Behandlung. Was darüber ist bekannt, was nicht?

WAS WIR WISSEN:

- Der 18-Jährige litt nach Angaben der Ermittler unter psychischen Problemen: In der Wohnung wurden ärztliche Behandlungsunterlagen gefunden, die auf Depressionen und auf eine Angststörung hindeuteten, wie Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch am Sonntag sagte. Er sprach von „sozialen Phobien“ und Angstzuständen - unter anderem dann, „wenn er mit anderen Personen in Kontakt kommt“.

- Der junge Mann war deshalb bereits seit längerem in Behandlung - stationär und ambulant. Unter anderem sei er von Juli bis September 2015 in einer Münchner Klinik kinder- und jugendpsychiatrisch behandelt worden, so die Ermittler am Sonntag. Einen letzten „ärztlichen Kontakt“ habe es noch im Juni 2016 gegeben - und damit wenige Wochen vor der Tat vom vergangenen Freitagabend. Die Ermittler haben mit behandelnden Ärzten bereits Kontakt aufgenommen.

- Der Amokläufer wurde deshalb auch mit Medikamenten behandelt: In der Wohnung habe man Psychopharmaka gefunden, die dem 18-Jährigen zugeordnet gewesen seien, sagte Oberstaatsanwalt Steinkraus-Koch.

WAS WIR NICHT WISSEN:

- Unklar ist, ob der 18-Jährige die ärztlich verordneten Medikamente weiter eingenommen hat. Entsprechende toxikologische Untersuchungen würden mehrere Wochen in Anspruch nehmen, teilten die Ermittler mit.

- Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) berichtete am Samstag, möglicherweise sei der junge Deutsch-Iraner gemobbt worden. Details hierzu konnten die Ermittler allerdings bisher nicht nennen. Ob das Mobbing als Motiv für die Tat in Frage kommt, konnten sie nicht sagen. Unter den Todesopfern waren aber keine Mitschüler.