So könnte es aussehen, wenn eine Bahn durch das Bottwartal fährt. Foto: Hans-Joachim Knupfer

Das Ergebnis einer Untersuchung zur möglichen Strecke von Marbach nach Heilbronn soll bald vorliegen. Parallel werden die Planungen zu einer separaten Busspur forciert.

Was neue Schienenstrecken im Landkreis anbelangt, wird die öffentliche Diskussion derzeit vor allem von der Stadtbahn in Ludwigsburg, neuerdings Lucie genannt, dominiert. Doch unter Umständen werden sich Befürworter und Kritiker schon bald vermehrt über die Bottwartalbahn die Köpfe heißreden. Denn die Voruntersuchung zu einem Schienenweg zwischen Marbach und Heilbronn soll nun abgeschlossen werden. Man gehe davon aus, die Ergebnisse im nächsten Halbjahr zu präsentieren, heißt es in einer Kreistagsvorlage. Ein Ausschuss des Gremiums befasst sich am Freitag damit.

Ein erstes Fazit hatte ergeben, dass sich die Strecke nicht rechnen würde, also keine Zuschüsse vom Bund zu erwarten wären. Gleichzeitig war durchgesickert, dass Berlin die Bewertungskriterien überarbeiten lässt, insbesondere Umweltaspekte oder Verkehrsverlagerungen stärker ins Gewicht fallen sollten – worauf die Hoffnung der Projektbeteiligten gründete, doch noch eine positive Beurteilung zu erreichen. In dem Wissen war die Studie 2020 auf Eis gelegt worden, um sie auf der Basis der neuen Faktoren zu aktualisieren. Letzteres kann nun geschehen, da die neuen Parameter zwischenzeitlich festgezurrt wurden.

Faktoren, die einer Reaktivierung der Bahnstrecke in die Karten spielen könnten, sind beispielsweise Park-and-Ride-Angebote und generell die Verknüpfung verschiedener Verkehrsmittel, erläutert das Kreishaus.

Darüber hinaus werden Arbeitsschritte beendet, die zurückgestellt worden waren wie die Planung der entsprechenden Infrastruktur, die so eine Verbindung benötigt. Der Verlauf im Landkreis Ludwigsburg soll sich an der alten, vor etlichen Jahren stillgelegten Trasse orientieren, ergo von Marbach, über Murr, Steinheim, Großbottwar und Oberstenfeld nach Beilstein führen. Von dort ab werden im Landkreis Heilbronn folgende Varianten untersucht: die Originaltrasse Ilsfeld, Talheim, Heilbronn, dazu die Strecke Auenstein, Abstatt, ein Halt bei Bosch, Untergruppenbach, Donnbronn, Heilbronn sowie die Route Auenstein, Abstatt, Untergruppenbach, Donnbronn, Heilbronn und außerdem die Strecke Auenstein, Abstatt, Untergruppenbach, Donnbronn, Flein nach Heilbronn.

Weil bis zum Bau der Bahn aber noch viel Zeit ins Land ginge, wird parallel überlegt, wie der ÖPNV im Bottwartal kurzfristig schneller von A nach B gelangt. Im Visier deshalb: eine separate Busspur zwischen Marbach und Murr, ein Streckenabschnitt, der oft überlastet ist. Dafür sei inzwischen eine Vorplanung erstellt worden, die dem Regierungspräsidium Stuttgart bereits präsentiert worden sei, teilt das Landratsamt mit. „Von dort wurde grundsätzlich Zustimmung signalisiert, sodass wir nun die Erstellung der Entwurfsplanung beauftragen können“, heißt es in der Vorlage zur Ausschusssitzung an diesem Freitag. Das Ergebnis wird fürs erste Quartal 2023 erwartet. Die Route könnte im Wesentlichen auf dem Radweg entlang der Häldenmühle führen und soll zwischen der Bergkelterkreuzung und dem Tunnel auf der L 1100 Richtung Steinheim auf die Landesstraße stoßen. „Die Trasse wird für eine Breite von sechs Metern konzipiert, sodass eine gemeinsame Nutzung durch Busse und Radfahrer möglich ist“, erklärt Landratsamtssprecher Andreas Fritz.