Der Umsatz des Stuttgarter Konzerns Dekra steigt in diesem Jahr voraussichtlich um rund 9 Prozent auf fast 3,5 Milliarden Euro. Foto: dpa/Fabian Sommer

Prüfstationen von Dekra mussten im Corona-Jahr 2020 in vielen Ländern monatelang schließen. Doch die Lage für die Stuttgarter hat sich inzwischen geändert.

Stuttgart - Nach einem Rückgang im Corona-Jahr 2020 wächst der Prüfkonzern Dekra wieder. Der Umsatz werde in diesem Jahr voraussichtlich um rund 9 Prozent auf fast 3,5 Milliarden Euro steigen, teilte der Vorstandsvorsitzende Stefan Kölbl am Dienstag mit. Angaben zur Ertragslage machte er nicht. Die Stammbelegschaft umfasst rund 30.800 Menschen, das sind etwa 900 mehr als im Vorjahr.

Dekra untersucht nach eigenen Angaben in 23 Ländern jährlich über 27 Millionen Fahrzeuge. Dabei geht es beispielsweise um Haupt- und Abgasuntersuchungen.

Auch künftig sei mit wirtschaftlichen Einschränkungen wegen der Pandemie zu rechnen, sagte Kölbl. Dekra wolle dennoch im kommenden Jahr um 4 bis 6 Prozent beim Umsatz zulegen. „Mit dem Markteintritt in drei Ländern in diesem Jahr und dem Ausbau des Geschäfts in anderen Märkten haben wir unsere Position als Weltmarktführer weiter gefestigt“, sagte Kölbl. Der Umsatz des Geschäftsfeldes Fahrzeugprüfungen dürfte 2021 um 6,6 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro steigen. Im Gesundheitsbereich untersucht das Unternehmen unter anderem FFP-Masken.

Neue Antriebe bei Autos im Fokus

Im vergangenen Jahr war der Umsatz um 6,5 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro zurückgegangen. Der Jahresüberschuss schrumpfte damals um 21,6 Prozent auf 93,9 Millionen Euro. Dekra ist aus eigener Sicht unter nicht börsennotierten Expertenorganisationen die weltweit größte.

Dekra kümmert sich auch um neue Antriebe bei Fahrzeugen. Das Unternehmen verstärkte dazu seine Prüfkompetenz bei der Ladeinfrastruktur für Elektroautos. Es fördere auch den Einsatz von klimaneutraler Wasserstoff-Technik, hieß es einer Mitteilung. Im Verband „Hydrogen Europe“ setze es zudem seine Expertise ein. Die Autoindustrie muss einen raschen Übergang vom Benzin- und Dieselauto zum Elektroauto schaffen, um die Klimavorgaben der EU einzuhalten.