Von 3000 Reitern wird die Heilig-Blut-Reliquie durch Weingarten begleitet. Der Blutritt findet seit über 900 Jahren statt. Das Wetter tat dem Spektakel keinen Abbruch.
Von 3000 Reitern wird die Heilig-Blut-Reliquie durch Weingarten begleitet. Der Blutritt findet seit über 900 Jahren statt. Das Wetter tat dem Spektakel keinen Abbruch.
Weingarten - Mit Regenjacken und Plastikhüllen für die Fahnen und Standarten haben fast 3000 Reiter die Heilig-Blut-Reliquie durch Weingarten (Kreis Ravensburg) begleitet. Mit von der Partie war auch Landtagspräsident Guido Wolf (CDU), der aus Weingarten stammt. „Im letzten Jahr war ich offizieller Vertreter der Landespolitik und saß deshalb nicht im Sattel, sondern stand auf dem Rathausbalkon“, sagte er. „Da wurde mir klar, dass ich lieber ein Mitmacher denn ein Zuschauer bin.“ Der CDU-Politiker ist bereits zum 37. Mal bei der Reiterprozession dabei.
Er sei in Weingarten aufgewachsen, Ministrant in der Barockbasilika gewesen und von Kindheit an mit dem Blutritt verbunden. „Mein Vater war aktiver Blutreiter, so dass ich bereits im Alter von 14 Jahren seinem Beispiel gefolgt und mitgeritten bin. Es ist eine Tradition, mit der man aufwächst und die prägt“, sagte Wolf. Zwar seien sechs Stunden im Sattel - bei Wind und Wetter - kein Vergnügen, aber „eine bereichernde Erfahrung“. Zudem gebe es das berühmte „Blutreiter-Gen“, sagte Wolf. „Einmal dabei, immer dabei!“
Bei der traditionellen Reiterprozession wurde das mit Edelsteinen besetzte Kreuz am Freitag vom „Blutreiter“ über eine zehn Kilometer lange Strecke durch die Stadt und die angrenzenden Felder getragen. Danach wurde die Reliquie, die der Legende nach mit Erde vermischtes Blut von der Kreuzigung Jesu Christi enthält, wieder der Barockbasilika in Weingarten übergegeben.
Der Blutfreitag wird seit mehr als 900 Jahren in der Stadt gefeiert, er lockt jährlich Zehntausende Zuschauer an.