Symbolfoto Foto: dpa

Zwei Männer sollen mit Gewalt und Drohungen Frauen zur Prostitution gezwungen haben.

Stuttgart - Vor dem Stuttgarter Landgericht hat am Mittwoch ein Prozess wegen schweren Menschenhandels und Vergewaltigung begonnen. Angeklagt sind zwei Männer im Alter von 26 und 28 Jahren. Sie sollen mit gezückter Waffe sowie mit Schlägen und Drohungen Frauen zur Prostitution gezwungen haben.

Die Staatsanwaltschaft wirft den Männern aus Heilbronn vor, im Januar 2009 eine 28-Jährige in ein Bordell nach Ulm gebracht zu haben. Dort soll sie von dem 26-jährigen Angeklagten vergewaltigt worden sein. Er soll zudem einer anderen Frau gesagt haben, er könne nur dann eine Beziehung mit ihr führen, wenn sie auf den Strich gehe und ihm das Geld überlasse. Die beiden Männer fuhren sie nach Angaben der Staatsanwaltschaft in ein Heidelberger Bordell, wo sie sich erst nach Tagen mit Hilfe eines Freiers befreien konnte.

Der 26-Jährige sagte vor Gericht: „Ich habe nur Andeutungen gemacht, dass ich sie anschaffen schicke.“ Zwar räumte er ein, seiner Ex-Freundin gedroht zu haben, er könnte ihrem Vater und ihrem Sohn etwas antun. Dies habe er aber als Abschreckung gemeint, denn die Frau sei in ihn verliebt gewesen und habe schließlich aus Rache falsche Anschuldigungen bei der Polizei gemacht.

In der Anklageschrift wird den Männern neben Menschenhandel auch versuchter Totschlag, Vergewaltigung, Zuhälterei, Nötigung, illegaler Waffenbesitz und räuberische Erpressung vorgeworfen. Die Angeklagten hatten von Juni 2008 bis April 2009 eine Bar in Stuttgart betrieben.

Der 28-Jährige soll im August 2009 in einer Stuttgarter Diskothek eine Schlägerei provoziert haben. Dabei zerschlug er nach Angaben der Staatsanwaltschaft ein Bierglas auf der Theke und griff damit einen Mann an. Durch das Eingreifen anderer Club-Besucher habe es nur leichte Verletzungen gegeben, sagte der Staatsanwalt.