Das Landgericht Rottweil ist Schauplatz eines Mordprozesses. Foto: dpa

Die Tat hat Anfang November den Horber Stadtteil Nordstetten erschüttert. Ein 57-jähriger Geschäftsmann lag tot in seinem Haus. Jetzt stehen zwei Männer vor Gericht.

Rottweil - Der Mord an einem zurückgezogen lebenden 57-jährigen Geschäftsmann, der Anfang November den Horber Stadtteil Nordstetten erschüttert hat, kommt von heute an vor das Rottweiler Landgericht. Vor der 1. Schwurgerichtskammer müssen sich zwei zur Tatzeit 27 und 32 Jahre alte Männer wegen gemeinschaftlich begangener räuberischer Erpressung und Mordes verantworten. Die beiden Männer, ein anerkannter und ein abgelehnter Asylbewerber, waren eine Woche nach der Tat festgenommen worden.

Nach den Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft sei dem 28-Jährigen, der in Horb bei einer Firma arbeitete, das Opfer, das sich in der Flüchtlingshilfe engagierte, persönlich bekannt gewesen. Er habe den Entschluss gefasst, den Mann zu berauben und dafür nach einem geeigneten Mittäter gesucht. Über einen Dritten habe er ihn in dem 32-jährigen Mitangeklagten gefunden. Er lebte zur Tatzeit in einer Flüchtlingsunterkunft in Ludwigsburg.

3000 Euro waren den Tätern zu wenig

Durch eine nicht abgeschlossene Tür sei der Mittäter in das Haus des Opfers eingedrungen und habe von dem Geschäftsmann Geld gefordert. Nach kurzer Gegenwehr habe er schließlich 3000 Euro bezahlt. Doch das war den beiden Tätern zu wenig. Deshalb kam nun auch der 28-Jährige hinzu, der sich zunächst, um nicht erkannt zu werden, zurückgehalten hatte. Um nicht mit der Tat in Verbindung gebracht zu werden, habe er das Opfer dann erdrosselt, glaubt die Staatsanwaltschaft.

Für den Prozess, für den das Gericht strenge Sicherheitsvorkehrungen erlassen hat, sind zehn Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil könnte demnach Ende Juni fallen.