Die Ehefrau muss sich wegen Vergewaltigung vor Gericht verantworten. Ihr Mann starb vor Prozessauftakt. Foto: dpa

Im Fall einer mutmaßlich im Haus vergewaltigten Frau muss sich eine Frau ab Dienstag vor dem Landgericht Bonn verantworten. Der ebenfalls angeklagte Mann war vor Prozessbeginn gestorben. Beobachter sehen Parallelen zum Horrorhaus von Höxter.

Bonn - Im Fall einer mutmaßlich im Haus eines Ehepaars vergewaltigten und misshandelten jungen Frau hat vor dem Landgericht Bonn der Prozess begonnen. Angeklagt ist nur die Ehefrau, da ihr ursprünglich mitangeklagter Mann vor Prozessbeginn starb. Der 29 Jahre alten Deutschen warf die Staatsanwaltschaft am Dienstag Vergewaltigung in zwei Fällen vor. Die Taten seien im Januar und Februar 2014 geschehen.

Laut Anklage lebte das damals 23 Jahre alte Opfer zu dieser Zeit im Haus der Eheleute im Ort Ruppichteroth östlich von Bonn. Immer wieder sei es zu körperlichen Übergriffen gekommen, insbesondere durch den Ehemann. Er habe die junge Frau geschlagen, um sie „hörig zu machen“. Bei den Vergewaltigungen habe sich die 23-Jährige in eine Badewanne legen und erniedrigende sexuelle Handlungen ertragen müssen.

Als der Fall 2016 bekannt wurde, zogen einige Beobachter Parallelen zum sogenannten Horrorhaus von Höxter, in dem zwei Frauen infolge von Quälereien starben. Der Anwalt der Angeklagten in Bonn widerspricht diesem Vergleich. Zu Prozessbeginn erklärte er, dass sich seine Mandantin aber zunächst nicht zu den Vorwürfen äußern wolle.