Ein 49-Jähriger muss sich vor dem Stuttgarter Landgericht wegen Brandstiftung verantworten. Foto: dpa

Ein 49-Jähriger soll mehrfach versucht haben, die Arbeitsstätte seiner Ex-Frau in Winnenden anzuzünden. Er steht jedoch nicht nur wegen Brandstiftung vor dem Stuttgarter Landgericht.

Stuttgart - Wegen Brandstiftung sowie Sachbeschädigung in mehreren Fällen muss sich ein 49-Jähriger seit diesem Montag vor dem Stuttgarter Landgericht verantworten. Der Mann soll im Zeitraum von Oktober 2017 bis April dieses Jahres mehrfach Feuer an beziehungsweise in unmittelbarer Nähe eines Wohnhauses in Winnenden gelegt haben.

Feuer an der Rollstuhlrampe

Dort wohnte ein Mann, der von der Ex-Frau des Angeklagten gepflegt wurde. Bei der ersten Tat am Abend des 27. Oktober vergangenen Jahres versuchte der Täter laut der Staatsanwaltschaft, die Rollstuhlrampe an der Terrasse des Wohnhauses in Brand zu setzen. Das Feuer erlosch jedoch von selbst, allerdings entstand ein Sachschaden von rund 1000 Euro.

Im März dieses Jahres soll er erneut Feuer gelegt haben – dieses Mal an einem Fahrzeug in der Nähe des Hauses. Hierbei war er vermutlich erheblich alkoholisiert. Es entstand hoher Sachschaden. Weitere Brände nahe des Wohnhauses wurden einen Monat später gelegt: Die Flammen durch entzündetes Papier bei einer Palisade wurden jedoch von einem Nachbarn entdeckt und gelöscht. Nachbarn griffen ebenfalls ein, als zwei Mülltonnen neben dem Gebäude brannten.

Mit dem Tod bedroht

Ein Sachschaden von rund 15 000 Euro entstand, als mit Hilfe von Brandbeschleuniger ein Fahrzeug nahe des Hauses Feuer fing. Das Auto brannte vollständig aus, ein Übergreifen der Flammen konnte allerdings verhindert werden. Ein anderer Versuch, ein Fahrzeug in Brand zu setzen, scheiterte, weil das Feuer von selbst erlosch. Auch als bei einem weiteren Versuch von Brandstiftung ein Müllbeutel zwischen zwei Mülltonnen brannte, ging das Feuer von selbst aus.

Nicht nur wegen (versuchter) Brandstiftung und Sachbeschädigung steht der Angeklagte in Stuttgart nun vor Gericht – er muss sich zudem wegen Bedrohung verantworten. Laut Staatsanwaltschaft hat der Mann seiner Ex-Frau damit gedroht, sie umzubringen. Der Prozess soll Mitte Oktober fortgesetzt werden.