Freunde und Bekannte der gewaltsam zu Tode gekommenen Studentin Tugce sind zum Prozessauftakt zu einer Mahnwache zusammengekommen. Foto: dpa

Der Prozess um den gewaltsamen Tod der Studentin Tugce hat am Freitag im Landgericht Darmstadt begonnen. Nur wenige Schritte davon entfernt stehen Freunde bei einer Mahnwache zusammen.

Darmstadt - Ihre Botschaft ist klar: „Tugce, Du bist nicht vergessen“ heißt es auf einem der Plakate. Zu Beginn des Prozesses gegen den wegen Körperverletzung mit Todesfolge angeklagten Sanel M. haben sich etwa 50 Freunde des Opfers am Freitag in der Nähe des Landgerichts Darmstadt zu einer Mahnwache getroffen. Zu ihnen gehört auch Melina Schier. „Ich war fünf Jahre lang mit Tugce in einer Schulklasse“, erzählt die 23-Jährige.

„Wir wollen auch der Familie von Tugce Kraft schenken“, sagt der Organisator der Mahnwache, Murat Capri. Die Veranstalter hatten sich mehr Teilnehmer erhofft und mit etwa 250 Unterstützern gerechnet.

Zum Prozess sind zahlreiche Besucher gekommen

Zum Prozess selbst sind zahlreiche Besucher gekommen, nicht alle finden wegen des großen Medieninteresses einen Platz im Gerichtssaal. Neben Angehörigen und Freunden ist auch Alexej Bobrov da. Der 19-Jährige gehört zu einer Berufsschulklasse aus Darmstadt. „Wir wollen uns den Prozess aus Lerneffekt einmal ansehen.“

Vor dem Schnellrestaurant in Offenbach, wo sich der Angriff auf Tugce im vergangenen November ereignete, geht kurz vor Prozessbeginn alles seinen normalen Gang. Autos fahren ein und aus auf dem Parkplatz, auf dem die Studentin zu Tode kam. Vor der Tür genießen Gäste die Sonnenstrahlen. Auf einem Grünstreifen vor der Filiale hatten Trauernde nach der Tat ein kleines Bänkchen mit Kerzen, Vasen und Herzchen mit „Tugce“-Aufschrift errichtet. Inzwischen sind die Blumen in den Vasen vertrocknet und die Kerzen heruntergebrannt.