Die Angeklagte bestreitet vor dem Landgericht Tübingen, das Mädchen getötet zu haben. Foto: dpa/Marijan Murat

Vor dem Landgericht Tübingen hat der Vater eines toten Säuglings ausgesagt, dass er nichts von der Schwangerschaft seiner Frau gewusst habe.

Tübingen - Im Prozess um den Tod eines Säuglings kurz nach der Geburt hat der Vater des Kindes bekräftigt, nichts von der Schwangerschaft seiner Frau mitbekommen zu haben. Der 44 Jahre alte Mann sagte am Dienstag vor dem Landgericht Tübingen, seine Frau habe schon eine frühere Schwangerschaft mit Zwillingen die ersten Monate geheim gehalten.

„Vom Kopf her hat sie ein Problem mit Schwangerschaften.“ Der Mann hatte den toten Säugling im Gefrierschrank gefunden. Zu diesem Zeitpunkt war seine Frau aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen, weil die Ehe gescheitert war.

Der 48 Jahre alten Mutter des Kindes wirft die Staatsanwaltschaft Totschlag vor. Sie habe das Mädchen in Lichtenstein (Landkreis Reutlingen) direkt nach der Geburt erstickt.

Mädchen in die Tiefkühltruhe gelegt

Die Angeklagte hatte bestritten, das Mädchen getötet zu haben. Sie habe das Kind alleine im Bad zur Welt gebracht. Das Kind habe geröchelt, sie habe mehrmals versucht, es zu beatmen, sagte sie. Später habe sie das tote Mädchen in ihre Tiefkühltruhe im Keller gelegt. Sie habe ihre Schwangerschaft geheim gehalten aus Angst, ihr Ehemann könnte sie aus der Wohnung werfen, sagte die 48-jährige Deutsche.

In dem Prozess könnte am Dienstag auch ein Urteil gesprochen werden.