Im Prozess auch wegen versuchten Totschlags wurde am Landgericht Stuttgart nun das Urteil verkündet: Der Angeklagte wurde zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und sechs Monaten verurteilt. Foto: Roberto Bulgrin

Im November 2019 war er in Esslingen mit einem Schlagring auf Polizisten losgegangen. Ein halbes Jahr später attackierte er Beamte mit einem Messer. Eine Steigerung der Gewaltbereitschaft, meint das Landgericht Stuttgart. Es verurteilte einen 30-Jährigen zu einer Haftstrafe und der Unterbringung in der Psychiatrie.

Stuttgart/Esslingen - Selbst den Schuldspruch nahm der Angeklagte ohne jede sichtbare Gefühlsregung zur Kenntnis: Richter Uwe Tetzlaff verurteilte den 30-Jährigen unter anderem wegen einer Messerattacke gegen zwei Polizisten im Esslinger Stadtteil Brühl zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und sechs Monaten und ordnete die vorübergehende Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik an. Denn das Schöffengericht am Landgericht Stuttgart war der Überzeugung, dass die Straftaten nur mit einer psychischen Erkrankung des Verurteilten zu erklären seien, Professor Nenad Vasić hatte als psychiatrischer Gutachter zudem eine schizoaffektive Störung diagnostiziert. Die Staatsanwältin hatte eine Freiheitsstrafevon sechs Jahren und neun Monaten gefordert, die beiden Verteidiger hatten für eine Gesamtstrafe von drei Jahren plädiert.