Ein reumütiger Angeklagter? Im Prozess um einen Messerangriff in der Königstraße gibt es unterschiedliche Stimmungslagen. Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Wenn Blicke töten könnten – eine Redensart, die in der Stuttgarter Königstraße fast Realität geworden wäre. Drei Brüder müssen sich beim Prozess um einen Messerangriff die Aussagen des Opfers anhören. Und schon brodelt es wieder.

Der 23-Jährige braust auf. Empört schimpft er auf Arabisch von der Anklagebank. Was ein 38-Jähriger als lebensgefährlich verletztes Opfer des Messerangriffs im Juli 2024 in der Königstraße über die Tat berichtet, will er nicht unwidersprochen lassen. Auch seine Schwester bekundet später im Publikum laut ihr Missfallen, der Richter droht ihr den Rauswurf an. Drei Brüder müssen sich wegen versuchten gemeinschaftlichen Totschlags vor dem Stuttgarter Landgericht verantworten – und am dritten Prozesstag lässt sich die brisante Stimmung von damals erahnen.