Angehörige zweier Opfer: Sibylle Heinrich und Nicola Moser (rechts). Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Nach über neun Monaten hat der Cold-Case-Prozess um den Tod einer 35-Jährigen im Juli 1995 ein Ende. Wie begründet das Gericht das Mordurteil – und wie ist das angekommen?

Stuttgart - Nicola Moser atmet durch. Wie immer in den letzten neun Monaten ist sie am Mittwoch von ihrem 2500-Einwohner-Dorf im Bezirk Kufstein in Tirol nach Stuttgart gereist, mit dem Auto bis München, der Rest mit dem Zug. Sie ist die Schwester des Mordopfers Brigitta J., die im Juli 1995 in Sindelfingen auf offener Straße umgebracht wurde. Die 64-Jährige hat trotz eigener Landwirtschaft regelmäßig die 360 Kilometer lange Fahrt zum Stuttgarter Landgericht auf sich genommen – und es hat sich gelohnt für sie: „Alle Zweifel sind weg“, sagt die Tiroler Rentnerin, „nach all den Jahren ist das hier zu einem gerechten Ende gekommen.“