Die Angeklagte hält sich vor Prozessbeginn einen Aktenordner vor das Gesicht. Darunter trägt sie eine Maske, die sie den ganzen Prozesstag über nicht abzieht. Foto: /Wein

Eine Frau geht mit ihren beiden Kindern in den Wald, zückt ein Messer und versucht sie zu töten. Jetzt steht sie in Rottweil vor Gericht. Was hat sie zu dieser Tat gebracht?

Rottweil/Balgheim - Im Wald bei Balgheim (Kreis Tuttlingen) liegt ein blutverschmiertes Plüschtier. Der Polizist läuft die alte Rüttegasse entlang, da kommt ihm die Frau mit dem Jungen schon entgegen. „Legen Sie das Kind auf den Boden. Ich will Ihre Hände sehen“, ruft er. Die Frau tut es. Widerstandslos lässt sie sich die Handschellen anlegen. Als der Beamte mit dem Dreijährigen auf dem Arm nach unten läuft, sickert Blut durch sein Diensthemd. Es läuft Arm und Brust hinunter. Der Junge wimmert nicht und weint nicht. Seine Augen sind weit aufgerissen. Ja, er habe Schmerzen am Hals, bestätigt er sachlich und fragt dann: „Hat mich die Mama jetzt umgebracht?“