Das Landgericht behandelt den Fall eines Mannes, der zahlreiche Autoscheiben zertrümmert haben soll. Foto: dpa/Fabian Sommer

Wieso zerschlägt ein Mensch massenweise Autoscheiben - und das gleich zwei Mal? Ein Prozess bringt zutage, was einen Mann in Mannheim dazu trieb.

Mannheim - Konflikte mit Autofahrern haben einen leidenschaftlichen Radfahrer dazu gebracht, in Mannheim mehr als 100 Autoscheiben zu zertrümmern. Der 51-Jährige berichtete am Mittwoch vor dem Landgericht Mannheim von jahrelangen Streitigkeiten mit aus seiner Sicht rücksichtslosen Autofahrern. Außerdem erzählte er von einem Unfall mit einem Auto, der ihn beinahe einen Fuß gekostet habe: „Irgendwann bin ich halt ausgetickt.“ Die Anklage wirft ihm vor, zwei Mal nachts in Mannheim insgesamt mehr als 100 Scheiben unter anderem mit einem Nothammer zerschlagen zu haben.

Der Mann gab die Taten bis auf jene im Bereich der Innenstadt zu. Sein Verteidiger sagte, da sei womöglich ein Trittbrettfahrer am Werk gewesen. Der Schaden wird auf knapp 86.000 Euro beziffert.

Der Mann, der nach eigenen Worten rund 100.000 Kilometer mit seinem Rad zurücklegte, zeigte sich reumütig - er werde sich künftig „nicht mehr um so etwas kümmern“. Ein Urteil wurde noch am selben Tag erwartet.