Der 30-Jährige soll sich als Polizist ausgegeben haben, die Beweise fehlen jedoch. Foto: dpa

Ein 30-Jähriger soll sich als Polizist ausgegeben und wertvolle Kunstwerke erbeutet haben. Jetzt wird der Mann vor dem Landgericht Heidelberg freigesprochen.

Heidelberg - Das Landgericht Heidelberg hat einen 30-Jährigen freigesprochen, der sich als Polizist ausgegeben und so wertvolle Kunstgegenstände erbeutet haben soll. Gegen den Angeklagten habe es keine objektiven Beweise gegeben, sagte Richter Christian Mühlhoff am Mittwoch bei der Urteilsverkündung. Zudem sei es bei der Aussage des Opfers zu Widersprüchen gekommen.

Die Staatsanwaltschaft hatte dem Mann vorgeworfen, mit zwei bislang unbekannten Komplizen meist ältere Menschen angerufen und betrogen zu haben. Die Anrufer hätten sich als Polizisten und Staatsanwälte ausgeben. Der 30-Jährige sei ein sogenannter Abholer gewesen. Die Bande habe ihren Opfern vorgespielt, dass nur sie das Geld und die Wertgegenstände vor Einbrechern schützen könne.

Vor dem Landgericht wurde der Fall einer 71 Jahre alten Frau aus Heidelberg verhandelt. Sie soll dem Angeklagten mehrere Ikonen aus Russland, Plastiken sowie Zeichnungen aus Indien übergeben haben. In der Verhandlung gab die Kunsthistorikerin den Wert der Gegenstände mit etwa 500 000 Euro an. Die Staatsanwaltschaft folgte dieser Auffassung.