Gefälschter 20-Euro-Schein Archivf Foto: dpa

Formal geht es um rund 200 Euro, wegen denen sich ein 30-Jähriger Stuttgarter jetzt vor dem Amtsgericht in Waiblingen verantworten muss. Der ehemalige Industriemechaniker hatte das Falschgeld im Juni und Juli 2013 über jüngere Helfershelfer in Schwaikheim in Umlauf gebracht.

Waiblingen - Formal geht es um rund 200 Euro, wegen denen sich ein 30-Jähriger Stuttgarter jetzt vor dem Amtsgericht in Waiblingen verantworten muss. Der ehemalige Industriemechaniker hatte das Falschgeld im Juni und Juli 2013 über jüngere Helfershelfer in Schwaikheim in Umlauf gebracht. Bei dem Geld handelt es sich um 20-Euro-Noten, die nach den Vermutungen der Ermittler mittels einer professionellen Offset-Druckmaschine in Italien hergestellt worden sind. Nur mit geübten Auge sei zu erkennen, dass es sich um Fälschungen handle, sagte der ermittelnde Kriminalbeamte, der sich inzwischen im Ruhestand befindet. Das Kennzeichen dieser Blüten sei es, dass sie alle die gleiche Banknotennummer hätten, welche mit „S“ beginne und den Ziffern „18“ ende.

Rund 380 dieser Scheine seien im vergangenen Jahr in der nördlichen Region Stuttgart aufgetaucht, erzählte der Kriminalbeamte. Auf die Spur der Gauner sei man gekommen, weil ein nichts ahnender Freund von ihnen versucht habe, bei einer Fellbacher Tankstelle mit diesen Scheinen zu bezahlen. Über diesen und einen weiteren Mittelsmann landeten die Kripobeamten direkt bei den jüngeren Helfershelfern des Drahtziehers. Ein heute 18-Jähriger offenbarte bei der Befragung die Quelle des Falschgeldes.

Bei Termin vor dem Amtsgericht am Montag machte der junge Mann von seinem Recht gebrauch, die Aussage zu verweigern. In seiner ursprünglichen Aussage hatte er noch erzählt, der 30-Jährige habe die Fälschungen aus einer großen Geldbörse entnommen, in der es mehrere Fächer mit solchen Scheinen gegeben habe. Zunächst habe man in einer Schwaikheimer Bäckerei und in einem Lebensmittelgeschäft getestet, ob man damit bezahlen könne. Das Restgeld bekam der 30-Jährige zurück. Danach vereinbarten die Helfershelfer mit dem Mann, eine kleinere Summe Echtgeld gegen eine größere Summe Falschgeld zu tauschen. Der 30-Jährige konnte jedoch nicht wie versprochen genügend Blüten in kurzer Zeit beschaffen.

Eigene Erklärungen, woher er die Blüten habe, blieb der Angeklagte indes schuldig. Sein Anwalt verlas eine dürre Erklärung, wonach sein Mandant alle Vorwürfe einräume. Das Vorstrafenregister des 30-Jährigen weist etliche Eintragungen auf. Vor eineinhalb Jahren hatte er einen Amokalarm in einem Stuttgarter Jobcenter ausgelöst, weil er mit den Angestellten in Streit geraten war und lautstark gedroht hatte, er hole jetzt seine „Neun Millimeter“. Das Jobcenter war daraufhin vorsorglich evakuiert worden.

Der Prozess wird am kommenden Montag, 11. August, fortgesetzt.